Jetzt auf Headless Commerce umsteigen – die Top fünf Vorteile

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Headless Commerce liegt im Trend – denn die Trennung von Frontend und Backend durch eine intelligente API bietet Onlinehändlern gleich eine Reihe von Vorteilen, mit denen sie bestens für die neuen Anforderungen im E-Commerce gewappnet sind.

Im E-Commerce reden derzeit alle von “Headless” – ein Wort, das im ersten Moment etwas brutal klingt. Den Kopf vom Körper abzutrennen, ist aber ein sehr passendes Bild, um das aktuelle Trendthema für Online-Shops zu veranschaulichen. Denn die heutigen Anforderungen im E-Commerce bedürfen einer neuen Lösung und radikalen Umstellung des Software-Systems – von der festgelegten Steuerung vom Kopf hin zu vielen kleinen Insellösungen, die flexibel über APIs miteinander verbunden sind.

Warum ist das sinnvoll und notwendig? Um das zu verstehen, muss zunächst klar sein, wie sich der E-Commerce in letzter Zeit verändert hat. Zwei Punkte sind hierbei vor allem wichtig. Erstens: Die neue Vielzahl an Touchpoints für ein und denselben Online-Shop. Während früher Inhalte zunächst ausschließlich für Desktop und dann für mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets konzipiert und gepflegt wurden, stehen heute eine Vielzahl von unterschiedlichen Touchpoints zur Verfügung – ob Smart-Home-Technologien, Mobile Apps, Wearables oder Augmented und Virtual Reality.

Damit diese in der sich schnell ändernden E-Commerce-Welt flexibel importiert, gestaltet und erweitert werden können, bedarf es einer agilen Struktur. Die zweite Veränderung des E-Commerce betrifft die User Experience. Nutzer erwarten heutzutage, dass sie überall und auf allen Geräten einen hervorragenden Zugang zu digitalen Angeboten haben. Um dies fortwährend zu gewährleisten, müssen vor allem neue Innovationen schnell und einfach implementiert werden können.

Für beide Veränderungen bietet Headless Commerce die passende Antwort: Denn durch die Loslösung von Frontend und Backend können neue Touchpoints problemlos über eine intelligente API integriert sowie neue Innovationen für eine bessere UX schnell umgesetzt werden. Das Backend, also die Plattform zur Verwaltung der Daten und Bestellungen, bleibt statisch und stabil, während sich das Frontend, also die Benutzeroberfläche, flexibel den sich wandelnden Anforderungen anpasst.

Soweit die Grundlagen. Der Nutzen von Headless Commerce für E-Commerce-Manager und Entwickler geht aber noch tiefer. Um hier einen besseren Überblick zu bekommen, folgt eine Zusammenfassung der fünf wichtigsten Vorteile von Headless Commerce:

Weniger Einschränkungen für Frontend-Entwickler

Der größte Vorteil von Headless-Systemen für Frontend-Entwickler ist, dass sie von den Beschränkungen der Datenplattform befreit sind. Sie können das Frontend-Design nach Belieben erstellen, die Backend-Daten dank der API auf vielfältige Weise nutzen und die UX für die Kunden kontinuierlich anpassen. Der Nachteil für Unternehmen: Für die Umsetzung bedarf es eines Teams hoch qualifizierter Frontend-Entwickler. Wer nicht über Personal mit entsprechender Expertise verfügt, sollte sich daher professionelle Unterstützung suchen. Die Investition lohnt sich allerdings – wie die weiteren Punkte unter anderem zeigen werden.

Mehr Möglichkeiten zur Anpassung und Personalisierung

Die neugewonnene Freiheit ermöglicht es den Entwicklern, das digitale Erlebnis der Kunden viel individueller zu gestalten. Je nach Browsingverhalten können weitere Technologien bedarfsgerecht über eine API geladen werden, ohne pauschal auf allen Seiten zu erscheinen und damit ständig Einfluss auf die Ladezeiten des Shops zu haben. Besucher werden so reibungslos und nach den individuellen Wünschen des Onlinehändlers durch die Landing Pages zu den Checkout-Optionen geführt.

Einfacher Upgraden und Updaten

Ein weiterer Vorteil von Headless-Plattformen: Da sie nur ihre API aktualisieren müssen, sind sie immer auf dem neuesten Stand. In fast allen Fällen werden Upgrades und Updates automatisch durchgeführt. Der Backend-Code muss dabei nicht bearbeitet oder umverteilt werden, sodass weiterhin dieselben Speicher-, Infrastruktur- und Sicherheitswerkzeuge mit minimaler Unterbrechung verwendet werden.

Eigene Anwendungen, die auch verkauft werden können

Wer seine eigenen Frontend-Lösungen bauen lässt, ist auch der Eigentümer und kann sie an seine Partner und Kunden weiterverkaufen. Dies ist möglich, weil das API-fokussierte Backend von dem erstellten Code getrennt und nicht unbedingt von einem bestimmten Daten- oder Serviceanbieter abhängig ist.

Schnellerer Value und höherer ROI

Bisher war bei der Erstellung einer neuen Plattform oder eines herkömmlichen E-Commerce-Tools, das Daten von einer etablierten E-Commerce-Plattform einzieht, das Backend der größte Zeit- und Kostenfaktor. Bei Headless-Systemen können die Entwickler stattdessen mit Standardprotokollen arbeiten und müssen sich nicht um die Backend-Funktionalitäten kümmern. So bietet Headless größere Einsparungen bei der Entwicklung und letztendlich ein größeres ROI-Potenzial.

Sabrina Janßen ist spezialisiert auf innovative Softwarelösungen für den Onlinehandel. Als Head of DACH ist sie bei Divante für die Expansion des internationalen Anbieters von E-Commerce-Software im DACH-Raum zuständig. Zuvor verantwortete sie den DACH-Markt bei Personalisierungsanbieter Nosto.

Die genannten Vorteile zeigen: Heutzutage macht es im E-Commerce durchaus Sinn, den Kopf vom Körper zu trennen. Um Headless Commerce erfolgreich umsetzen zu können, bedarf es jedoch eines klugen Teams und Investitionen. Diese lohnen sich bereits jetzt, vor allem wenn der Content über viele verschiedene Kanäle gespielt werden soll. In Zukunft werden die Anforderungen an die neue Technologie allerdings weiter abnehmen, sodass nach und nach mehr Unternehmen auf Headless setzen und ihren Kunden auf allen Geräten eine maßgeschneiderte UX bieten werden.