Studie: Händler wollen Self-Scanning einführen

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Eine Studie von Scandit zeigt: Mehr als die Hälfte der europäischen Einzelhändler bietet bereits Self-Scanning-Lösungen an oder arbeitet daran, sie einzuführen. In den vergangenen Monaten verzeichneten viele Händler eine deutlich gestiegene Nutzung von Scan and Go – unter anderem weil es dabei hilft, während der Pandemie die Kontakte zu anderen Personen zu reduzieren.

Self-Scanning und Self-Checkout erfreuen sich schon seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit, doch im vergangenen Jahr haben solche Angebote im Einzelhandel noch mal einen gehörigen Schub erfahren. Inzwischen bieten bereits 38 Prozent der europäischen Händler Lösungen wie Scan and Go in ihren Geschäften an, weitere 21 Prozent sind dabei, diese einzuführen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von Scandit, Anbieter für Mobile-Computer-Vision- und Augmented-Reality-Lösungen, unter 116 großen Einzelhändlern in ganz Europa. Die Mehrheit von ihnen (68 %) ist überzeugt, dass Scan and Go dazu beitragen wird, Verbraucher nach den Corona-bedingten Lockdowns wieder in die Ladengeschäfte zu bringen.

Der Warenwert eines Einkaufs steigt dank Scan and Go

Mehr als die Hälfte (57 %) der befragten Händler stimmen der Aussage zu, dass die meisten Verbraucher App-basierte Lösungen auf ihrem Smartphone gegenüber dedizierten Scannern bevorzugen. Ein ähnlicher Anteil (60 %) konstatiert auf Kundenseite den zunehmenden Wunsch, die Technologie für den Abruf zusätzlicher Produktinformationen zu nutzen, um eine besser Kaufentscheidung treffen zu können.

Weiterentwicklungen im Bereich Augmented Reality (AR) helfen Verbrauchern beispielsweise, ein bestimmtes Produkt im Regal zu finden und Informationen zu ihm zu erhalten. Ebenso können Händler in der App direkt im Live-Bild Rabatte für die Produkte einblenden. Mehr als ein Drittel der Händler, die Scan and Go bereits einsetzen (36 %), berichtet von einer steigenden Warenkorbgröße bei ihren Self-Scanning-Kunden. 27 % verzeichneten seit dem Beginn der Pandemie eine steigende Nutzung von Scan and Go – ein Sechstel von ihnen sogar um mehr als 51 Prozent .

Als wichtigste Gründe dafür, dass Self-Scanning zunehmend im Mainstream ankommt, sehen Händler die reduzierten Kontakte zwischen Verbrauchern und Mitarbeitern sowie das bessere Einkaufserlebnis und die Zeitersparnis an der Kasse.

„Der kontaktlose Einkauf lag schon vor der Pandemie im Trend – jetzt ist er etwas ganz Alltägliches. Bei einigen Lebensmittelhändlern hat sich die Zahl der Transaktionen, die über Scan-and-Go-Apps abgewickelt werden, durch Corona mehr als verdoppelt“, berichtet Samuel Müller, CEO von Scandit. „Kunden mögen es, nicht an der Kasse anstehen zu müssen. Sie schnappen sich, was sie benötigen, und können dann mit ihrem Alltag fortfahren – das ist schon verlockend. Die Einfachheit und die Schnelligkeit des mobilen Self-Scannings auf dem eigenen Smartphone machen das möglich und erlauben es gleichzeitig, Distanz zu anderen zu wahren.“

Händler bauen Omni-Channel-Konzepte aus

Einzelhändler nutzen die Scan-Technologien zudem, um ihre Omni-Channel-Konzepte zu verbessern und neue Kundenanforderungen zu erfüllen. Bei denjenigen, die bereits Self-Scanning einsetzen, liegen die Prioritäten bei Investitionen in der Schaffung und dem Ausbau von Click-and-Collect-Angeboten (45 %), der Nutzung neuer digitaler Kanäle (39 %) und der Erweiterung bestehender Apps (34 %). Fast die Hälfte (45 %) bietet schon eine Shopping-App an.

Unter den Händlern ohne Self-Scanning sind die Investitionsprioritäten etwas anders: Hier stehen Shopping-Apps ganz oben auf der Liste (36%), gefolgt von Click-and-Collect-Angeboten (28 %) sowie neuen digitalen Kanälen und mehr Automatisierung im Geschäft (jeweils 25 %). Exakt ein Drittel dieser Händler (33 %) arbeitet an der Einführung von Self-Scanning-Lösungen in ihren Geschäften.

„Händler, die bereits kontaktlose Shopping-Möglichkeiten boten, hatten einen entscheidenden Vorteil, als die Pandemie begann. Seitdem haben viele Händler neue Scan-and-Go-Lösungen eingeführt oder ihre bestehenden Angebote erweitert. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend anhält, wenn die Menschen im Laufe des Jahres hoffentlich wieder mehr einkaufen können und sich an die neue Einkaufswelt mit Self-Scanning, Click-and-Collect sowie Lieferungen nach Hause gewöhnen“, erklärt Müller.

Über die Studie: Für die Studie wurden im Oktober und November 2020 116 Entscheider aus dem Einzelhandel im Auftrag von Scandit durch das unabhängige Marktforschungsunternehmen ITTS befragt. Die Befragten arbeiten in der IT (32 %), im Marketing (22 %), im Operations-Bereich (16 %), im Omni-Channel-Geschäft (13 %) sowie in anderen Abteilungen wie Verkauf, Projektmanagement und Customer Experience (17 %). Sie kommen aus den Benelux-Staaten (15), der DACH-Region (6), Großbritannien (22), Italien (20), Skandinavien (14), Spanien (24) sowie Zentral- und Osteuropa (15). Ihre Unternehmen sind im Lebensmittelhandel (78 %) und Drogeriegeschäft (6 %) tätig, Tankstellen und Kioske (6 %) sowie Baumärkte, Kosmetik- und Bekleidungshändler (10 %). Ihre durchschnittliche Unternehmensgröße liegt bei 27.000 Mitarbeitern, ihr durchschnittlicher Jahresumsatz bei 8,8 Milliarden Euro.