Online-Handel steht Coronakrise mutig gegenüber

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70 Prozent sind von der Coronakrise betroffen, 55 Prozent verzeichnen Einbußen im Geschäft, 90 Prozent sind weder ängstlich noch panisch, 82 Prozent erwarten eine Verschlimmerung der Lage und 47 Prozent sind aufgrund der Coronakrise verunsichert.

Seit Wochen bestimmt das Thema um den Coronavirus die Medien. Der Händlerbund liefert im Rahmen einer Studie nun sachliche Zahlen zur Lage innerhalb der E-Commerce-Branche. Die Anfang März gestartete Corona-Studie unter 412 Händlern zeigt, dass zwar die Mehrzahl (70 Prozent) der Unternehmer betroffen ist, aber bislang nur ein Bruchteil der Befragten Angst (10 Prozent) vor der Krise hat. Die E-Commerce-Branche scheint nach dem Stand zu Mitte März mit der Krise mutig und entschlossen umzugehen.

Großteil der Online-Händler betroffen

Die im Rahmen der Studie befragten Händler sind laut eigenen Aussagen zu 55 Prozent durch Umsatzeinbußen von der Coronakrise betroffen. Genau die Hälfte der Betroffenen spürt nachweisliche Veränderungen und die andere Hälfte ist zumindest indirekt betroffen. Die Auswirkungen der Coronakrise bewerten 55 Prozent als negativ und nur 9 Prozent profitieren geschäftlich davon. Mit 36 Prozent laufen bei etwa jedem dritten Händler die Geschäfte unverändert weiter.

Verunsicherte Kunden und verminderte Kaufkraft

Die Händlerbund-Studie beleuchtet die Auswirkungen des Coronavirus’ hinsichtlich der Handelsaktivitäten, dem Kundenservice, dem Personal und den Lieferanten im E-Commerce. Das Virus sorgt laut 45 Prozent der befragten Händler für Umsatzverluste und bei 29 Prozent für verminderten Kundenkontakt. Händler berichten zudem, dass Elektroartikel aus China als gesundheitsgefährdend wahrgenommen werden und die Kauflaune der Kunden, beispielsweise im Party- und Eventbereich extrem eingeschränkt ist.

Mitarbeiter im Homeoffice und stornierte Aufträge

Sehr deutlich wird die Krise bei Zulieferern und Partnern, die zur Hälfte (52 Prozent) Probleme haben ihre Leistung überhaupt noch zu erbringen. Verzögerte Lieferungen, stornierte Aufträge oder leere Lager sind die Folge. Etwa 54 Prozent der Online-Händler haben Maßnahmen für Mitarbeiter eingeleitet, um auf die Coronakrise zu reagieren. Sie halten sich dabei vor allem an allgemeingültige Vorgaben während der Erkältungszeit. Nur 10 Prozent schickten Mitarbeiter ins Homeoffice.

Besonnenheit statt Panik unter Händlern

Gefragt nach dem persönlichen Umgang mit der Krisensituation zeigt sich die E-Commerce-Branche in erster Linie verunsichert (47 Prozent) und genervt (27 Prozent). Nur jeder Zehnte verbindet mit dem Coronavirus Angst oder Panik. Dennoch erwarten weniger als 12 Prozent eine baldige Besserung der Situation und 82 Prozent rechnen damit, dass die Krisensituation weiterhin anhält oder sich verschlimmert. Solange reichen häufiges Händewaschen für 81 Prozent und der Verzicht auf Messebesuche für 52 Prozent als präventive Maßnahme aus.