Kommentar: Wird Apple Pay Mobile Payment in Deutschland zum Durchbruch verhelfen?

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Apple Pay ist in Deutschland angekommen. Aber ob und inwieweit es sich durchsetzen wird, ist fraglich. Sicherlich hat Apple eine gewisse Marktmacht. Doch wird es interessant zu sehen sein, ob diese ausreicht, um die anderen Akteure zu überholen. Denn Google Pay, Samsung Pay oder auch die Sparkassen und einige mehr haben schon früher damit begonnen, ihre Lösungen auf dem deutschen Markt anzubieten. Die Funktionalität von Apple Pay wird wahrscheinlich auch nicht besser sein. Im Gegenteil, es gibt sogar einige Nachteile: So funktioniert es im Gegensatz zu Samsung Pay nur an „NFC-Terminals“. Und im Vergleich zu Google Pay müssen die Emittenten-Banken ihre mittlerweile sowieso schon stark reduzierte Interchange teilen. Aus diesem Grund werden voraussichtlich viele Institute nicht teilnehmen.

Der große Unterschied zur Sparkassen-App ist ganz eindeutig, dass Apple Pay die Girocard nicht unterstützen wird – und das ist mit ganz großem Abstand die am häufigsten verwendete Karte in Deutschland. Außerdem war bislang der Erfolg von Apple Pay sowohl in den USA als auch in anderen Ländern eher bescheiden. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass Apple nicht über öffentliche Schnittstellen verfügt. In diesem Punkt und auch bei der Verbreitung hat Google Pay einen großen Vorteil, denn die meisten Smartphones basieren auf deren Android.

Dennoch gehen viele Insider davon aus, dass Apple Pay durch die Bekanntheit und Marktmacht des Anbieters mobilen Zahlungen hierzulande endlich zum Durchbruch verhelfen wird. Vielleicht wird aber eher umgekehrt ein Schuh draus und Apple hat ganz bewusst so lange mit der Markteinführung gewartet, bis auch die Deutschen nun so langsam bereit sind, mobiles Payment zu nutzen. Und das dürfte ein großer Vorteil für Apple Pay sein.

Ralf Ohlhausen, Business Development Director von PPRO, zum Start von Apple Pay in Deutschland