Die Entwicklungen auf dem FinTech-Markt gehen rasant voran. Ob nahtlose Omnichannel-Erlebnisse im Einzelhandel oder personalisierte wie intuitive Serviceangebote – auch im klassischen Bargeldland Deutschland wird digitales Bezahlen zunehmend beliebter und die physische Währung zunehmend zum Zahlungsmittel zweiter Wahl degradiert.
Auch wenn im weltweiten Vergleich andere Regionen, allen voran Asien, bei der Digitalisierung im Zahlungsgeschäft immer noch weit voraus sind, hat der Wandel in Deutschland definitiv begonnen. Einer der weltweit führenden Finanztechnologie-Anbieter SumUp hat rechtzeitig zum Jahreswechsel den Blick in die Kristallkugel gewagt und die FinTech-Trends 2020 zusammengefasst:
Bequemlichkeit ist Innovationstreiber
Der Bedarf nach schnellen und intuitiven Abwicklungsprozessen werden den technologischen Fortschritt in vielen Branchen vorantreiben. Die rasante Entwicklung im FinTech-Sektor führt zudem dazu, dass sich die Konsumgewohnheiten wesentlich schneller ändern werden als je zuvor. Dort wo beispielsweise zuvor Kartenakzeptanz eher als Zusatzservice gesehen wurde, hat sich diese Zahlungsmöglichkeit heute zu einer Erwartung entwickelt. Die Händler sind sich der Vorteile von Kartenzahlungen, wie Umsatzsteigerung oder auch Zeit- und Kostenersparnis gegenüber Bargeldabwicklung durchaus bewusst und begrüßen diesen Trend. Erst jüngst haben folgerichtig also auch in Deutschland Kartenzahlungen erstmals das Bargeld überholt (EHI Studie: „Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel 2019“). Und auch die Akzeptanz von Kontaktloszahlungen ist unaufhaltsam: Bei SumUp-Händlern hat sich der Anteil hier innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt (von 9 Prozent im November 2018 auf 20 Prozent im November 2019). Und die Tendenz ist weiterhin steigend.
Gerade kleine Händler spüren diesen schnellen Wandel und wir sehen, dass der Bedarf an mobilen Zahlungslösungen für einen einfacheren Zugang zu Kartenzahlungen stark ansteigt. Händler können und werden auch 2020 enorm davon profitieren. “Getrieben wird die momentane Entwicklung hin zu einfachen und bequemen Zahlungsmöglichkeiten nicht nur von technologischen Innovationen und der zunehmenden Digitalisierung, sondern auch und vor allem von der Nachfrage auf Verbraucherseite. Schnelle und kostengünstige Zahlungslösungen wie die SumUp Kartenterminals unterstützen diesen Trend, denn sie bieten eine optimale Zahlungsabwicklung. Massive Umsatzeinbußen durch wartende Kunden am POS und dadurch verursachte Kaufabbrüche bei jedem dritten Käufer sind heutzutage vermeidbar und sollten schon bald der Vergangenheit angehören”, erklärt Marc-Alexander Christ, Mit-Gründer von Sumup.
PSD2 und Open Banking – Chance und Herausforderung zugleich
Die im September in Kraft getretene EU-Zahlungsrichtlinie PSD2 wird auch 2020 ein großes Thema bleiben. Sie soll vor allem den Zugang zu neuen Produkten und Funktionen erleichtern, den Schutz der Verbraucher weiter stärken, niedrigere Preise fördern und die Entwicklung und Nutzung von innovativen Online- und Mobile-Zahlungen fördern. Vor allem die Kundenbindung kann so weiter gestärkt werden können. Für die Zahlungsinfrastruktur ist Open Banking ein entscheidender Schritt: die anvisierten ausgeglichenen Bedingungen für alle Marktteilnehmer werden den Weg für neue Geschäftsmodelle ebnen. Die genauen Auswirkungen gilt es weiter zu beobachten. Denn neue Geschäftsmodelle rund um AISP und PISP (Account Information Service Provider; Payment Initiation Service Provider) drängen derzeit auf den Markt und werden den Status Quo der Zahlungswelt erheblich beeinflussen.
Mobile Payment ohne Terminals noch nicht massentauglich
Mit der Tap on Phone Technologie wird das Smartphone mit einem NFC-Modul in ein POS-Terminal für Zahlungen verwandelt. Diese Lösung soll vor allem für kleine und mittlere Unternehmen enorme Erleichterung bringen, da sie keine Zahlungsterminals und zusätzliche Geräte mehr kaufen müssen, um bargeldlose Zahlungen zu akzeptieren. Ob sich das Geschäftsmodell allerdings dauerhaft auf dem Markt etablieren kann, bleibt nach dem ersten Hype abzuwarten. Denn die bestehenden Lösungen funktionieren vorerst nur mit einigen Einschränkungen und auch die PCI-Standards befindens sich noch in der Entwicklung. Die Aktivierung von PIN auf Glas und Tap on Phone auf einem einzigen COTS (Commercial Off the shelf solution – Handy/Tablett) wird der Lösung aber sicher einen großen Schub geben.