Bargeld der Zukunft braucht Mut zur Innovation

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Experten aus Handel, Wirtschaft und Wissenschaft beschäftigten sich mit den Veränderungen im Bargeldkreislauf, der Ansprache der Generation Z und den Herausforderungen einer zunehmend digitalen Welt.

Das GLORY INNOVATION FORUM 2019 in Bonn stand bei seiner achten Ausgabe unter dem Motto „Mensch, Maschine, Interaktion – Hightech meets Cash Management“. Über zwei Tage diskutierten Experten des Bargeldkreislaufs sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft über die Zukunft des Bargelds sowie die Herausforderungen und Möglichkeiten einer zunehmend vernetzten Welt. Themen der Vorträge waren beispielsweise die Bargeldliebe der Deutschen, die Zukunft des Handels, aber auch die Generation Z und der technologische Fortschritt im Zuge der Digitalisierung. Daneben durfte natürlich der Einblick in die Praxis durch aktuelle Use Cases nicht fehlen. Obwohl auch in diesem Jahr das Thema Cash Management im Fokus stand, begleitete eine Entwicklung nahezu jeden Vortrag: die Digitalisierung. Sie verändert unseren Alltag, unsere Verhaltensweisen und unsere Interaktion. Deshalb sind alle Branchen einschließlich dem Handel gefragt, die digitale Transformation als Chance zu begreifen, ihre Potenziale zu nutzen und neuen Technologien offen zu begegnen.

 Bargeld und Fortschritt – wie passt das zusammen?

Buzzwords der heutigen Zeit wie Künstliche Intelligenz, Machine Learning oder Quantum Computing klingen futuristisch und aufregend. Vor diesem Hintergrund wirkt das gute, alte Bargeld oft nicht mehr besonders attraktiv. Beim GLORY INNOVATION FORUM wurde deshalb der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert das Bargeld heute und in Zukunft noch einnimmt. Fakt ist: In einer Welt, die sich immer schneller weiterentwickelt und in der immer mehr Daten gesammelt werden, bleibt Bargeld leicht verständlich, sicher und anonym. So verwies die Bundesbank auf ihre gemeinsame Studie mit dem EHI, die belegt, dass noch immer 75 Prozent der Transaktionen im deutschen Einzelhandel in bar getätigt werden. Selbst die Generation Z (1997 geboren oder jünger), die mit dem Internet groß geworden ist, sieht im Bargeld noch immer eine Wertigkeit. Doch ohne Frage können Maschinen und Technologien das Leben vereinfachen und sogenannte „Pain Points“ – für den Konsumenten mangelhaft konzipierte Punkte, die ihn von einem Kauf oder einer Interaktion abhalten – eliminieren. Dafür braucht es den Willen zur Innovation und Mut zu technolgischem Fortschritt, wie im Abschlußvortrag des GLORY INNOVATION FORUMS betont wurde.

Kooperationen und neue Services für die Zukunft des Handels

Die Digitalisierung beeinflusst auch die Erwartungen und Wünsche der Kunden, was Folgen für den Bargeldkreislauf hat: Banken ziehen sich aus der Fläche zurück und die Bargeldversorgung wird insbesondere in ländlichen Gebieten immer schwieriger. Gleichzeitig steht der Handel vor der Herausforderung seine Bargeldbestände effizient zu verwalten. Wie die Kundenwünsche befriedigt werden können und welche Chancen sich durch die Digitalisierung des Bargelds in Kombination mit einem sinnvollen Cash Management für den Handel ergeben, war daher das treibende Thema vieler Vorträge. Und auch bei der Podiumsdiskussion waren neue Herausforderungen durch digitale Bezahlmethoden und die neue Rolle des Handels als Bargeldversorger zentrale Diskussionspunkte. Grundtenor war am Ende bei allen Teilnehmern, dass es Kooperationen und Teamwork zwischen Banken, Handel und Werttransportunternehmen braucht, um den Veränderungen des Bargeldkreislaufs gerecht zu werden. Hier kommen Kooperationsmodelle wie zwischen der Postbank und Shell oder Services wie Cash Back ins Spiel. So kann beispielsweise Cash Back helfen, die Bargeldversorgung für Kunden sicher zu stellen und eröffnet dem Handel die Chance, seine Bargeldbestände effizient zu managen, Kundenbindungen zu stärken und damit Profit aus dem Cash zu ziehen. Dies bestätigen auch Zahlen der Cash-Back-Studie von KANTAR: Jeder Vierte macht bereits die Wahl seiner Einkaufsstätte davon abhängig, ob Cash Back als Service angeboten wird. 63 Prozent schätzen die Praktikabilität des Services, da er den Weg zum Geldautomaten erspart. Bei den Vorträgen und Diskussionen wurde aber auch stets festgehalten, dass es beim Thema Bargeld im Handel nicht um ein „Entweder-Oder“ von analogen und digitalen Bezahlmethoden geht, sondern um eine Koexistenz der Zahlungsarten. Im Vordergrund steht jederzeit der Kunde und sein Recht auf eine freie Entscheidung, welche Payment-Option er nutzen möchte.

Am Ende des GLORY INNOVATION FORUM 2019 war also nicht die Frage entscheidend, ob Bargeld bestehen bleibt. Selbst wenn es zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft an Bedeutung verliert, so muss es immer noch effizient verarbeitet werden und allen Beteiligten den bestmöglichen Nutzen einbringen. Entscheidend dafür sind innovative Wege beim Cash Management und Kooperationen zwischen dem Handel und seinen Partnern, um veränderten Kundenwünschen proaktiv zu begegnen.