Android-Kassensysteme in der Praxis: Markt und Trends

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Ein Interview mit Mike Finckh, Geschäftsführer von Concept International, spezialisierter ­IT-Distributor und Assemblierer von Hardware für Industrie, Service und Handel.

Was sind die Vorteile moderner digitaler Android-Kassensysteme?
Es gibt im Google Play-Store unzählige maßgeschneiderte Kassenlösungen für unterschiedlichste Betriebsgrößen und Branchen. Die Lösungen verknüpfen häufig verschiedene Verkaufskanäle online und offline miteinander und verwalten sämtliche Bestellungen und Verkäufe in einem System. Aus unserer Praxis haben wir hier ein gutes Anwendungsbeispiel: So nutzt jetzt eine deutsche Blumenladenkette unsere Android-Kasse mit einer App, die sowohl den Online-Bestelldienst als auch die Ladenverkäufe der an das System angeschlossenen Filialen komfortabel verbindet.

Was macht Android-Kassensysteme ­besonders effizient?
Ich sehe die Effizienz in drei Disziplinen: Zum einen ist eine Android-basierte Kasse häufig deutlich günstiger als etwa eine Windows-basierte Kasse, was Kosteneffizienz bedeutet. Zum anderen sind diese Kassen-Apps meist komplette Neuentwicklungen, das heißt, ohne Rücksicht auf alte Legacysysteme entwickelt. Und das bedeutet schlanke, schnelle Bedienungsoberflächen, programmiert mit den modernsten Tools. Des Weiteren sind die Android Kassen sehr schick und platzsparend designt. Das liegt auch an der verwendeten Hardwaretechnologie, die ja sogar in ein Handy passt. Zudem lässt sich ganz einfach die Online-Anbindung der Kasse an Lieferdienste wie Deliveroo umsetzen. Android-Kassen sind für solche Anwendungsfälle geradezu maßgeschneidert. Wir als Hardware-Distributor sind bezüglich der Software branchenneutral, arbeiten jedoch mit Partnern wie mit dem Kassen­system-Entwickler mtMax zusammen, der vielfältige Lösungen für Android-Kassen anbietet. Hier sind wir auch immer offen für zusätzliche neue Partnerschaften.

Wohin geht der Trend bezüglich der Hardware?
Der Trend geht eindeutig hin zu schlanken, multifunktionalen digitalen Kassen mit integrierten Druckern und robusten, qualitativ hochwertigen Touchdisplays. Praktische Zweit-Displays erleichtern außerdem die Interaktionen mit dem Kunden. Auch Mobilität ist bei modernen Kassensystemen Trumpf: Leistungsstarke und dennoch kompakte und leichte All-in-One-Handheld- und Tablet-Kassen, die bequem durch das Servicepersonal mitgeführt werden können. Dadurch lassen sich Abläufe vereinfachen und unnötige Arbeitswege vermeiden, wie sie in der Gastronomie oder beim mobilen Ticketverkauf vorkommen. Bestellungen können sekundenschnell direkt vom Tisch zur Bar oder zur Küche übermittelt werden. Darüber hinaus lassen sich mobile digitale Kassensysteme auch spontan als Zusatz-Kasse bei erhöhtem Kundenaufkommen wie dem Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel oder in begrenzten Platzszenarien wie Pop-up-Stores, Food-Trucks oder Kiosken als vollwertiges Kassensystem einsetzen.

Die Cloud hält auch Einzug im Bereich moderner Kassensysteme: Wo liegen hier die Vorteile?
Es gibt viele Vorteile. Aber nicht alle Kassen-Apps laufen cloudbasiert. Nach wie vor gibt es auch viele Stand-alone-Apps. Die Cloudversionen bieten den Vorteil, dass kein Server beim Kunden gepflegt werden muss. Und man kann spontan weitere Kassen hinzufügen oder wieder entfernen. Zugriff auf alle betriebsrelevanten Auswertungen sind von jedem Browser aus einfach erreichbar. Darüber hinaus erlauben cloudbasierte Device-Management-Tools eine besonders effiziente und komfortable Verwaltung der Geräte. App-Updates lassen sich damit bequem ferngesteuert durchführen, gleiches gilt für die Fernwartung der Geräte. Durch den Fernzugriff können alle relevanten Geräteinformationen und Einstellungen software- and hardwareseitig eingesehen und überprüft werden. So kann das Technikpersonal Probleme schnell und einfach remote lösen. Dies spart Zeit und Kosten. Zusätzliche, vom Kunden gewünschte Funktionen, Add-Ons oder Lizenzupgrades können vom Servicepartner im Handum­drehen angeboten werden. Durch ein zentralisiertes Berechtigungsmanagement für Software und Anwender sorgen Cloud-Tools zudem für Sicherheit.

Mike Finckh, Geschäftsführer von Concept International