Modeunternehmen Popken Fashion Group setzt Vertriebsstrategie mit Talend um

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Der Einzelhandel ist ein schnelllebiger Markt, der ständig Veränderungen mit sich bringt. Nur wer zügig und flexibel auf Kundenwünsche eingehen kann, verzeichnet Erfolge. Hierfür hat die Popken Fashion Group eine Daten-Hub-Strategie implementiert, die Daten nahezu in Echtzeit liefert und somit immer eine aktuelle Übersicht über den Abverkauf erlaubt und damit hilft, Kundentrends zu analysieren.
Die Popken Fashion Group, ein auf Plus Size-Fashion spezialisiertes Modeunternehmen, bietet für Damen und Herren verschiedene Marken an, darunter Ulla Popken und GINA LAURA. Aktuell ist das Unternehmen in über 30 Ländern aktiv, beschäftigt mehr als 3.600 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 350 Millionen Euro.

Der Modebereich ist ein umkämpfter Markt, in dem sich die Bedingungen – und Kundenwünsche – ständig ändern. Nur wer schnell und flexibel reagieren kann, bleibt erfolgreich. Beispielsweise müssen Händler immer wieder neue Vertriebswege bedienen, um ihre Kundschaft zu erreichen. So vertreibt Popken seine Produkte mittlerweile über 540 eigene Filialen, 91 Business-to-Business-Partner (Franchise-Nehmer und Shop-in-Shop-Lösungen), einen Online-Shop, einen Versandkatalog und fünf angeschlossene Marktplätze wie Amazon. Darüber hinaus arbeitet Popken mit 190 Lieferanten in 21 Ländern sowie externen Partnern für Versand und Zollabwicklung zusammen.

Systeme über einen Daten-Hub verbinden

Die unflexible Anbindung der IT-Systeme untereinander behinderte zunehmend das weitere Wachstum von Popken. Ein Austausch der Systeme stellte sich jedoch als zu riskant und teuer dar. Das Unternehmen migrierte daher Daten in die Cloud, um eine Skalierbarkeit zu erreichen die Anwendungen im ERP-Umfeld flexibler vernetzen zu können. Gleichzeitig ersetzte Popken die bisherige ERP-Lösung durch Microsoft Dynamics 365 auf der Microsoft Azure Cloud-Plattform. Dennoch blieb es auch weiterhin schwierig, Daten zwischen den Applikationen auszutauschen.

Um dies zu ändern, entschied sich Popken dafür, mit dem IT-Dienstleister QuinScape und dem Softwareanbieter Talend eine Daten-Hub-Strategie zu realisieren. „Was uns an Talend gefallen hat, waren die sofort nutzbaren Konnektoren, die Flexibilität der Lösung, die Möglichkeit, einfach Services abzurufen und Systeme zu integrieren, sowie der durchgehend einheitliche Ansatz“, erläutert Stefan Rahner, Leiter der Softwareentwicklung der Popken Fashion Group.

Konkret verwendet das Unternehmen die Lösung Talend Data Services, einschließlich Talend Enterprise Service Bus (ESB) und Enterprise Application Integration als Integrationsplattform für Daten. Unterstützt werden unterschiedliche Quellen, wie Datenbanken, Textdateien, Software für den Einzelhandel oder auch Git Large File Storage (LFS). Die zentrale Komponente ist die Nachrichtenwarteschlange, die verschiedene Datenstrukturen für den Datenaustausch verwaltet. Die Talend Integrationsplattform überträgt täglich etwa 340.000 Nachrichten, die von den angeschlossenen Systemen verarbeitet werden. Dabei helfen Transparenz- und Health-Checks in der gesamten Daten-Hub-Architektur kritische Abläufe frühzeitig zu erkennen und vorausschauende Wartungsroutinen zu implementieren.

In der neuen Dateninfrastruktur sind die Systeme nur lose miteinander verbunden, um ein hohes Maß an Flexibilität zu gewährleisten. Mit der neuen Lösung gelingt die Verteilung, die Transformation und der Austausch von Daten innerhalb von Sekunden und damit nahezu in Echtzeit. Zuvor benötigten die bei Popken eingesetzten IT-Systeme Stunden, mitunter sogar Tage, um Daten zu konsolidieren. „Als Modehändler müssen wir in der Lage sein, jeden nur denkbaren Artikel anzubieten. Dank Talend können wir auf Veränderungen am Markt sofort reagieren. Das ist für uns einfach überlebenswichtig,“ so Rahner zu der Notwendigkeit, schnell reagieren zu können.

Mehr Flexibilität, Agilität und IT-Effizienz

Für die Omnichannel-Strategie von Popken ist es unerlässlich, jederzeit auf die Bestandsdaten von Filialen, Lager, Online-Shops und Partner zugreifen zu können, um Kunden über die Verfügbarkeiten von Artikeln zu informieren. War früher ein Produkt im Zentrallager nicht mehr verfügbar, wurde dieser Artikel im Online-Shop als ausverkauft angezeigt, selbst wenn er in einigen Filialen noch vorhanden war. Kunden, die sich für diese Ware dennoch interessierten, gingen dann möglicherweise zur Konkurrenz. Heute dagegen wird der Artikel als vorrätig angezeigt und direkt von einer der Filialen an den Kunden geschickt, da die Daten immer auf dem aktuellen Stand sind. Somit kann Popken den Bestand seiner rund 9.000 Produkte besser nutzen und steigert seine Vertriebs- und Marketingeffizienz.

Aber auch die Softwareentwicklung zieht Vorteile aus der neuen Infrastruktur. So kann das Team nun dank der zentralen Datenspeicherung neue Prozesse und Services einfacher entwickeln und implementieren sowie Anfragen anderer Abteilungen schneller beantworten. Die freigewordenen Kapazitäten nutzen die Entwickler nun, um sich auf höherwertige Aufgaben zu konzentrieren, wie der Optimierung bestehender Prozesse im gesamten Unternehmen – dafür hatte die Abteilung zuvor kaum Zeit.

Fazit

Die Popken Fashion Group ist als Modeunternehmen in einem besonders schwierigen Markt unterwegs: Nicht nur gibt es einen hohen Konkurrenzdruck, sondern es entstehen auch immer wieder neue Vertriebswege, um Kunden zu erreichen. Um seine Omnichannel-Strategie zu unterstützen, hat Popken einen Daten-Hub implementiert, der die Daten aus verschiedenen Quellen und Systemen nahezu in Echtzeit verteilt, transformiert und austauscht. Dadurch kann das Unternehmen seinen Warenbestand bestmöglich nutzen. Gleichzeitig gewinnt die Organisation an Agilität und kann schneller auf Marktveränderungen reagieren, während die IT-Experten ihre Zeit effizienter einsetzen.