IT-Fachkräfte: Wie Unternehmen trotz Mangel die passenden Mitarbeiter finden

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IT-Fachkräfte sind gefragter denn je – und Unternehmen gehen bei der Suche nach Personal immer häufiger leer aus. Denn während sich viele andere Berufsgruppen speziell in Zeiten der Corona-Pandemie teilweise monatelang nach einer Arbeitsstelle umsehen müssen, können IT-Experten ihren Arbeitsplatz quasi frei wählen. Der Arbeitsmarkt ist also heiß umkämpft – und Unternehmen müssen für geeignetes IT-Personal mittlerweile oft mehr als „nur“ ein hohes Gehalt bieten. Die SAP-Beratungsgesellschaft CNT Management Consulting weiß, worauf es bei der Suche nach IT-Fachkräften ankommt.

Wer heute einen „IT-nahen“ Abschluss in der Tasche hat, hat am Arbeitsmarkt die Qual der Wahl. Laut einer Befragung von mehr als 850 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen aus Unternehmen aller Branchen, durchgeführt vom Digitalverband Bitkom, waren Ende 2020 in Deutschland etwa 86.000 Stellen für IT-Fachkräfte unbesetzt. Nur im Jahr zuvor, noch vor der Pandemie, waren es mit 124.000 Arbeitsplätzen noch mehr. Knapp 60 Prozent der Befragten rechnen gar damit, dass sich der IT-Fachkräftemangel künftig noch einmal verschärfen wird.

Michael Seebacher, Geschäftsführer bei CNT Management Consulting Deutschland

Michael Seebacher, Geschäftsführer bei CNT Management Consulting Deutschland, ist sich der schwierigen Situation bewusst: „Der Bedarf nach IT-Personal ist derzeit so hoch wie nie. Das liegt vor allem daran, dass sich Technologien sehr schnell verändern und dadurch auch die Nachfrage nach Experten am Markt wächst.“

Als Unternehmen seien Faktoren wie Flexibilität und Anpassungsfähigkeit daher unabdinglich, um mit der sich stets weiterentwickelnden Branche Schritt halten zu können. Zudem ist auch der Zeitaufwand für die Personalsuche im IT-Bereich enorm. Der erwähnten Umfrage zufolge dauert es durchschnittlich sechs Monate, um eine offene IT-Stelle nachzubesetzen.

Nicht nur hohe Gehälter notwendig

Während sich die Menschen früher zwischen verschiedenen Arbeitsmöglichkeiten tendenziell für den größten Verdienst entschieden, gewinnen heutzutage soziale Faktoren zunehmend an Bedeutung. Ein hohes Gehalt alleine, das in der IT-Branche ohnehin bereits die Norm darstellt, reicht für die Akquise von Fachkräften häufig nicht mehr aus. „Sicherlich ist der Verdienst ein wichtiger Motivator, allerdings erleben wir in nahezu allen Gesprächen, dass Unternehmenskultur, Work-Life-Balance sowie Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten immer größere Rollen in der Entscheidungsfindung spielen“, betont Seebacher. Speziell die Unternehmenskultur habe bei der Arbeitgeberwahl einen großen Einfluss, wovon CNT als Mittelstandsunternehmen mit seinen flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen profitiert.

Ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur seien außerdem die stetigen Fortbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiter: „Um in einer sich schnell entwickelnden und veränderten Branche aktuell zu bleiben, legen wir großen Wert auf die Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeitenden“, so Seebacher. Trotz „Active Sourcing“ sei es jedoch nicht einfach, am aktuell heiß umkämpften Arbeitsmarkt neue Mitarbeitende zu akquirieren. Vieles würde mittlerweile über unterschiedlichste Netzwerke und soziale Medien ablaufen.

Kreative Lösungen am Arbeitsmarkt

Aufgrund der Knappheit an ausgebildeten und erfahrenen Experten bedarf es für Unternehmen teilweise auch Kreativität, um an geeignetes Personal zu kommen. „In der Vergangenheit konnten wir immer wieder neue Teammitglieder für uns gewinnen, die zu Beginn zwar ohne IT-Hintergrund bei uns starteten, sich durch intensive Ausbildung schlussendlich aber zu fachlichen Experten entwickelt haben“, erklärt Seebacher. Dafür führe man die Kolleginnen und Kollegen mit Hilfe von unterschiedlichen Lernzugängen an die IT-Welt heran und runde die Ausbildung durch persönliches Coaching und frühestmögliche Projekteinsätze ab. Gleichzeitig profitiert CNT nicht nur vom guten Teamgeist in der gesamten Organisation, sondern vor allem auch von seinem Ruf als guter Arbeitgeber und den überdurchschnittlich guten Bewertungen der Mitarbeitenden, die vor allem durch externe Auszeichnungen an Glaubwürdigkeit bzw. Bedeutung gewinnen.