Was macht ein Unternehmen so wirklich erfolgreich? Wirtschaftliche Vorteile? Crowdfunding? Oder vielleicht Vitamin B? Die Antwort lautet: Nichts davon – heutzutage startet jeder Erfolg mit der Suchmaschinenoptimierung.
Oder anders formuliert: Das Unternehmen muss online sichtbar sein. Und genau darin liegt das Geheimnis vieler Unicorns. Aber wie sorgt man dafür, dass intensive SEO-Arbeit jahrelange Wirkung zeigt? Worauf sollte man ein besonderes Augenmerk legen? Vor allem aber: Was macht wirklich gutes SEO aus?
Warum ist SEO eigentlich so wichtig?
Durch organische Suchanfragen online auffindbar zu sein, ist heute das A und O. Die “organische” Suche beschreibt dabei, dass ein Unternehmen auch dann unter den ersten Ergebnissen auftaucht, wenn es nicht für hohe Platzierungen über Google Ads bezahlt. Doch damit dies möglich ist, muss das Zusammenspiel zwischen der Nutzer-Suche und dem veröffentlichten Inhalt des Unternehmens perfektioniert sein.
Das Problem dabei ist natürlich, dass man nie das einzige Unternehmen ist, das weit oben in den Suchergebnissen ranken möchte. Doch keine Angst! Eine ungeschriebene Regel der ersten Plätze ist auch ohne SEO schon vielversprechend: Gibt es eine hohe Nachfrage zum Produkt beziehungsweise der Dienstleistung, dann steigt auch die Chance durch organische Suchen hoch zu ranken. Schließlich sorgt alleine der eindeutige Produktname oder die Brand dann schon für hoch rankende Ergebnisse. Und noch besser ist, dass das Ganze einen rekursiven Effekt hat, denn organischer Traffic sorgt im Umkehrschluss oft für mehr Leads und Verkäufe des Produkts als andere Kanäle. Warum? Weil die Kunden sich freiwillig zum Angebot begeben – und das alles ist für das Unternehmen völlig kostenlos.
Zur erfolgversprechenden Suchmaschinenoptimierung muss man sich drei Dinge bewusst machen:
- SEO ist kein zeitlich begrenztes Einzelprojekt.
- SEO ist kein Sprint, sondern ein dauerhafter Lauf.
- SEO ist – vereinfacht gesagt – ein zweiteiliger Prozess: Es gibt technisches SEO und es gibt das Content SEO.
Was ist der Unterschied zwischen technischem und Content SEO?
Das technische SEO stellt sicher, dass der Frontend-Code eine klare und saubere Struktur aufweist. Das dient unter anderem auch dazu, die Ladezeit der Website zu minimieren, denn schnellere Ladezeiten ranken generell höher. Um das zu bewerkstelligen, müssen unter anderem Bildgrößen optimiert werden. Aber auch die Verteilung der Inhalte über ein Content-Delivery-Netzwerk (kurz: CDN) kann Vorteile haben. Ein CDN speichert Kopien von Websites auf lokalen Servern.
Das ermöglicht es deutschen Nutzern die Kopie einer Website, die beispielsweise in den USA gehostet wird, von Servern in Europa schneller abzurufen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für gutes SEO ist, dass auch URLs besser auslesbar sind. Die Beispiel-URL “firmenname.de/inhalte/product123” hat wenig Aussagekraft, wohingegen die Beispiel-URL “firmenname.de/maenner/jeans” der Suchmaschine Informationen über Parameter wie beispielsweise dem Produkt mitliefert. Und noch besser: Nutzer können sich kurze URLs besser merken und auch für sie sind diese besser “lesbar”. Abgerundet wird das Ganze durch beschreibende Meta-Tags oder auch Alt Tags.. Meta Tags (wie etwas Meta Description or Meta Title) werden zum Beispiel als Vorschau in der organischen Google Suche verwendet.
Obwohl Google selbst feststellt, dass diese keinen direkten Einfluss auf das Google Ranking haben, sind sie doch wichtige Elemente, um den Nutzer bereits vor Erreichen der Website einen Teaser anbieten zu können. Alt-Tags hingegen sind sinnvoll, um kurze Beschreibungstexte von Grafiken, Bildern, Videos bereitzustellen und auch der Aufbau der Dateinamen ist hier nicht zu vernachlässigen. Je aussagekräftiger der gesamte Content, desto besser. Gut zu wissen: Auch barrierefreie Webseiten bekommen generell höhere Rankings.
Auf Seiten des Content-SEOs geht es im Kern darum, Inhalte zu produzieren, die relevant sind und einen entsprechenden Mehrwert in der Zielgruppe haben. Im Grunde ist Content SEO eine Frage der Spezialisierung und Positionierung. Bevor planlos Content für Suchmaschinen und potentielle Nutzer erstellt wird, sollten folgende Fragen beantwortet sein:
Wofür möchte das Unternehmen bekannt sein? Worin liegt die Expertise und zu welchen Themen möchte das Unternehmen sich als Experte positionieren? Die Form des Contents (Video, Infografik, Foto, etc.) ist dabei irrelevant, solange der Inhalt an sich relevant ist.
Ist das Unternehmen beispielsweise Anbieter einer Yoga-Terminplanungssoftware, so möchte es sich vermutlich gegenüber Yoga Studios positionieren und so eine Content-Strategie rund um den Themenkreis von softwaregestützter Terminplanung aufbauen.
Gezielte Überlegungen sollten hierzu sein:
- Welche Expertise kann ich weitergeben?
- Welche Themen sind in welcher Phase des Verkaufsprozess relevant (siehe klassisches AIDA-Modell)?
- Welcher Mehrwert kann in weiterer Folge transportiert werden und welche Aktion sollte die Zielgruppe nach dem Konsum des ersten Inhalts bestenfalls ausführen?
Nur, wenn das technische und das Content SEO gut koordiniert sind, kann man die Mitbewerber in den Suchmaschinen überholen und ganz nebenbei durch den zuvor erwähnten organischen Website-Traffic auch nachhaltig mehr Interesse für das Unternehmen und das Angebot generieren.
Gibt es Dos und Don’ts bei SEO?
Grundlegend müssen die Verantwortlichen sich fragen, auf welchen Plattformen ihre Inhalte wirklich relevant sind. Eine SEO-Strategie für Google ist schließlich ganz anders aufgebaut, als eine “Video-SEO-Strategie” für YouTube. Kommt jedoch Video-Content ins Spiel, ist es durchaus möglich, beide Suchmaschinen zu bedienen.
Letztendlich lassen sich zwei Regeln aufstellen. Ein Do und ein Don’t:
- Immer auf relevante Inhalte setzen und niemals auf Clickbait ausweichen.
- Keine SEO-Blogs lesen. Lieber von Google selbst lernen. Dazu bietet Google eine umfangreiche Dokumentation und Ratgeber für Programmierer an.
Fazit: Gutes SEO entsteht durch gute Koordination
Suchmaschinen belohnen Unternehmen, die sich regelmäßig mit der Suchmaschinenoptimierung – und viel wichtiger der User Experience – auseinandersetzen. Dazu braucht es eine enge Zusammenarbeit der Entwickler und des Content-Teams. Denn nur, wenn beide gemeinsam die Inhalte erschaffen, sind diese am Ende auch stimmig. Man kann also behaupten, dass gutes SEO vor allem eines voraussetzt: Gutes Management.