Flexible Dateninfrastrukturen – Rettung für den Einzelhandel?

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Der Einzelhandel wird von der aktuellen Krise hart getroffen. IT-Teams müssen in dieser Situation mehr tun, als lediglich die Standardsysteme verfügbar zu halten. Sie müssen zudem Infrastrukturen aufbauen und unterhalten, die Menschen im Homeoffice unterstützen und eine effiziente Abwicklung von Online-Geschäften ermöglichen. Das führt zu einem wachsenden Bedarf, Daten zu speichern, bereitzuhalten und zu sichern. Dieser steigt oft sprunghaft, je nach aktueller Nachfrage beziehungsweise „on demand“. Die Rechenkapazität ist heutzutage fast vollständig virtualisiert, und daher leicht skalierbar. Dementsprechend entstehen Engpässe nich tmehr dort, sondern vermehrt in den Dateninfrastrukturen. Daten verfügen über bestimmte physikalische Eigenschaften (Kapazität, Lese- und Schreibvorgänge, die Daten transportieren müssen), die eine Virtualisierung erschweren.

Die aktuelle Herausforderung, die Kapazität der Dateninfrastruktur zu vergrößern, könnte die Beschaffungsprozesse für immer verändern. Lange Ausschreibungs- und Einkaufszyklen sowie langwierige Implementierungsprozesse sind ein Luxus, den man sich nicht mehr leisten kann. Unternehmen stehen unter Druck, schnell auf die Veränderungen in der Arbeitsweise und den Verkaufsprozessen zu reagieren. Sie müssen kurzfristig neue Dienste bereitstellen und bestehende Online-Dienste ausbauen.

Die IT kann Einzelhändlern auf drei Arten helfen, sich an die neue Normalität anzupassen.

Erstens: Flexibilität bieten

Die Architektur der IT-Infrastruktur ist zu starr. Einzelhändler dürfen sich nicht länger gezwungen sehen, ein „one-size-fits-all“-Paket zu nutzen. Es ist schwierig, die benötigte Kapazität der IT-Systeme vorherzusagen, und der Bedarf der verschiedenen Abteilungen kann stark schwanken. IT-Lieferanten müssen Einzelhändlern daher die Möglichkeit geben, zu jedem gewünschten Zeitpunkt auf die Ressource ihrer Wahl zuzugreifen. Das bedeutet auch, dass sie erst für Kapazität bezahlen, wenn sie diese tatsächlich auch nutzen – und nicht im Voraus. Genauso wichtig ist es, temporäre Kapazitäten nutzen zu können, ohne diese sofort kaufen zu müssen. Dadurch können Einzelhändler mit neuen Unternehmensdienstleistungen experimentieren. Diese Art von Flexibilisierungen der Geschäftsmodelle sind heutzutage ausschlaggebend für den Erfolg eines Unternehmens.

Zweitens: Verfügbarkeit garantieren

Einzelhändler agieren in einem risikoreichen Umfeld, in dem Verbraucher eine eCommerce-Website schnell verlassen, wenn diese nicht sofort reagiert. IT-Teams müssen darum allzeit verfügbare Infrastrukturen aufbauen und unterhalten. Hierfür sollten sie mit IT-Lieferanten zusammenarbeiten, die hohe Verfügbarkeit nicht nur als Marketing-Versprechen bieten, sondern klare finanzielle Absprachen für den Fall eingehen, dass die versprochenen Verfügbarkeitszeiten nicht erreicht werden.

Kunden müssen von ihren Lieferanten verlangen, dass sie nachweisen, wie ihr System bei jeder Art von Ausfall tagelang weiter betrieben werden kann – bis ein Techniker mit einem Ersatzteil eintrifft. Und das kann in Zeiten von COVID-19 deutlich länger dauern als üblich. Auch in „normalen“ Zeiten stellt sich die Frage: Wie sorgt die Architektur für eine hohe Ausfallsicherheit, um Unterbrechungen des Kundendienstes zu verhindern – selbst wenn eine Komponente ausfällt und es einen Tag dauert, bis diese ersetzt werden kann?

Drittens: Einfachheit bieten

IT-Abteilungen stehen unter enormem Zeitdruck und werden von Personalengpässen geplagt. Darum ist eine Dateninfrastruktur umso besser je einfacher sie zu installieren, zu verwalten und zu unterhalten ist. Diese Einfachheit lässt sich erreichen, indem man die Anzahl der Lagen und Werkzeuge minimiert, die eine Technologie erfordert. Der Einsatz von punktuellen Lösungen, die nur einem eng umrissenen Zweck dienen, oder von klein angelegten Lösungen, die zur Skalierung viele Instanzen derselben Technologie erfordern, kann die Anforderungen von Einzelhandelsunternehmen in diesen Zeiten nicht mehr erfüllen. Eine solche Herangehensweise verlangsamt wichtige Prozesse wie Automatisierung, Selbstbedienungsabläufe und schnellere Markteinführungen.

Eran Brown ist EMEA CTO bei Infinidat.

Zusammenfassend lässt sich eine klare Empfehlung für Einzelhandelsunternehmen aussprechen: Arbeiten sie für Ihre Dateninfrastruktur mit einem Lieferanten zusammen, der eine kurzfristige Lieferung nicht nur verspricht, sondern garantiert. Ist die Lösung geliefert und installiert, sollte der Einzelhändler gemäß dem „Pay-as-You-Go“-Modell nur für die Kapazität zahlen müssen, die er tatsächlich verwendet. Zudem sollte er die Kapazität des Systems jederzeit auf Anfrage erweitern können und sich vom Lieferanten eine extrem hohe Verfügbarkeit garantieren lassen. 99,99999% garantierte Verfügbarkeit ist heutzutage durchaus realistisch. Kurz gesagt: Einzelhandelsunternehmen sollten eine Dateninfrastruktur wählen, die garantiert schnell geliefert wird, eine flexible, nutzungsabhängige Bezahlung bietet und nahezu allzeit verfügbar ist.