Suboptimale Zahlungsstrategien führen zu Umsatzverlusten in Millionenhöhe

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Eine neue Umfrage unter Zahlungsexperten (Senior Payments Professionals) des Zahlungsdienstleisters Emerchantpay zeigt, dass Händler in zahlreichen Branchen aufgrund von nicht optimierten Zahlungsstrategien erhebliche Verluste hinnehmen müssen.

In der Studie „Great Payments Transformation“ gaben 91 Prozent der 954 befragten Zahlungsverkehrsexperten in Deutschland und Großbritannien an, dass sie aufgrund von Mängeln in ihren Zahlungssystemen Umsatzeinbußen erleiden. Mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen (36 Prozent) gab an, dass 11 bis 25 Prozent ihres Umsatzes aufgrund von Defiziten in ihren Zahlungsgateways verloren gehen, und mehr als die Hälfte (55 Prozent) rechnete mit Umsatzeinbußen von bis zu 10 Prozent.

Auswirkungen auf die Rentabilität eines Unternehmens

Betrachtet man die Auswirkungen auf die Rentabilität eines Unternehmens, so ergab die Umfrage, dass 39 Prozent der größten Unternehmen (über 120 Millionen Euro Umsatz) von 11 bis 25 Prozent Umsatzeinbußen ausgehen, während 54 Prozent sagen, dass sie bis zu 10 Prozent ihres Umsatzes aufgrund mangelnder Optimierung der Zahlungen verlieren. Das bedeutet, dass 54 Prozent mindestens 1,2 Million Euro (1 Prozent Umsatzverlust) pro Jahr erleiden und 39 Prozent mindestens 13 Millionen Euro (11 Prozent Umsatzverlust).

Fast ein Viertel (23 Prozent) gab an, dass sie ihre Zahlungsstrategie bis zum Ende des ersten Halbjahres 2022 verbessern müssen, und weitere 40 Prozent sagten, dass dies bis zum Ende des Jahres geschehen muss, um Kunden- und Umsatzverluste zu vermeiden.

Weitere 29 Prozent gaben an, dass sie in den nächsten 13 bis 23 Monaten ähnliche Maßnahmen ergreifen müssen, und fast ein Viertel (23 Prozent) in den nächsten sechs Monaten. Somit ist offensichtlich, dass die Unternehmen die Notwendigkeit von Veränderungen erkennen, um mit der Nachfrage Schritt zu halten – sowohl von Seiten der Verbraucher als auch durch Druck innerhalb der jeweiligen Branche.

Zahlungsperformance steht bei den Händlern an erster Stelle

Eine weitere Erkenntnis: Die Zahlungsperformance steht bei den Händlern an erster Stelle. 80 Prozent der Befragten gaben an, dass regelmäßige Auswertungen durch ihren Zahlungsdienstleister ein wichtiger Pfeiler der Kundenbetreuung sind.

Auf die Frage nach den drei größten Hindernissen für Investitionen in die Optimierung der Zahlungsperformance wurden mehrere Hindernisse genannt. So gaben 38 Prozent der Befragten an, dass Regulierungs- und Compliance-Auflagen ihnen Zeit und Fokus rauben. Darüber hinaus gab mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Teilnehmer an, dass ein Mangel an Daten oder schlechte Datenqualität ein Problem darstelle. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass ein Mangel an internen Ressourcen und Kenntnissen den Wandel behindert, wie 34 Prozent der Teilnehmer angaben. Vor allem die Daten geben Anlass zur Sorge, denn 37 Prozent der Teilnehmer waren der Meinung, dass die Nutzung von Daten als Grundlage für ihre Zahlungsstrategien verbessert werden könnte.

Alexander Berrai, Country Manager Emerchantpay Deutschland, kommentiert: „Optimierte Zahlungsstrategien kann Unternehmen enorme wirtschaftliche Vorteile bringen und zur Steigerung der Gewinnspannen beitragen. Unsere Umfrage zeigt, dass gerade deutschen Unternehmen sich nach neuen Lösungen umschauen. So sind 63 Prozent der Befragten deutschen Unternehmen bereit, ihren Zahlungsdienstleister zu wechseln. Das Thema ist weit oben auf der Agenda: Denn 53 Prozent streben bis Ende 2022 an, ihre bisherigen Zahlungslösungen zu verbessern. Entsprechend viel Bewegung ist derzeit im deutschen Markt.“

Was die Anforderungen an einen Zahlungsdienstleister, auch Payment Service Provider (PSP) genannt, betrifft, so wird ein Anbieter bevorzugt, der sich mit spezifischen Problemen befassen kann. Knapp ein Drittel der Befragten (32 Prozent) nannten das Angebot einer Reihe von globalen Zahlungsoptionen als Priorität. Weitere 32 Prozent wünschten sich Funktionen für das Zahlungsrouting. Weitere 30 Prozent suchten nach Integrationsmöglichkeiten und 29 Prozent wünschten sich von ihrem Zahlungsdienstleister Lösungen zur Betrugsbekämpfung. Interessanterweise waren niedrige Gebühren die am wenigsten genannte Antwort (22 Prozent), was darauf hindeutet, dass die Händler bereit sind, in einen Zahlungsdienstleister zu investieren, der ihnen hilft, die Probleme zu lösen, die angepackt werden müssen.

Die Untersuchung wurde von Censuswide unter 954 Entscheidern wie Geschäftsführern, Payment Managern, Finanzdirektoren und Abteilungsleitern für Zahlungsabwicklung in Unternehmen mit einem Umsatz von 1 bis 12 Millionen Euro (25 Prozent der Stichprobe), 12 bis 60 Millionen Euro (25 Prozent der Stichprobe), 60 bis 120 Millionen Euro (25 Prozent der Stichprobe) und 120 Millionen Euro oder mehr (25 Prozent der Stichprobe) in den folgenden Branchen durchgeführt: Reisen, Fluggesellschaften, Online-Handel, Gastgewerbe und Glücksspiel in Deutschland und im Vereinigten Königreich. In allen Branchen wurden Quoten angewandt, um eine Mindestzahl von Antworten pro Branche zu gewährleisten. Die Umfrage fand zwischen dem 30.12.2021 und dem 07.02.2022 statt. Censuswide ist Mitglied der Market Research Society, die auf den ESOMAR-Prinzipien basiert.