Nur ein Drittel der Deutschen nutzt Digital Wallets

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Digital Wallets sind Smartphone- oder Smartwatch-Apps, die Zahlungsdaten und verschiedene Arten von Ausweis- oder Nachweisdokumenten speichern können (z. B. Kreditkartendaten, Geschenkkarten, Tickets, Führerscheine usw.).

Die Vorteile liegen auf der Hand: Bargeld und andere Dokumente müssen nicht mehr mitgeführt werden und können so nicht verloren gehen. Das Bezahlen und sich ausweisen erfolgt direkt über das Mobiltelefon und dessen integrierte Technologien. Doch auch wenn die Vorteile deutlich sind, bleiben viele deutsche Verbraucher den Digital Wallets gegenüber skeptisch, wie eine neue Studie von Software Advice belegt.

Weniger als die Hälfte der Deutschen hat bisher Digital Wallets genutzt

Die digitalen Geldbörsen können mittlerweile für vieles genutzt werden, zum Beispiel um in Geschäften und Restaurants zu bezahlen, Geld am Automaten abzuheben oder um Tickets abzuspeichern. Dennoch haben bisher weniger als die Hälfte der Verbraucher bereits eigene Erfahrung damit gemacht. So gaben 33 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie aktuell Digital Wallets nutzen. Acht Prozent  haben die Technologie in der Vergangenheit genutzt, tun dies jetzt aber nicht mehr. 32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie noch nie Digital Wallets genutzt haben, daran aber interessiert seien. Weitere 27 Prozent erklärten, dass sie Digital Wallets noch nicht genutzt und dass sie auch kein Interesse an diesen Technologien haben.

Von den Befragten, die Digital Wallets nutzen, wurde als Haupteinsatzzweck “als Debit-/Kreditkarte zum Bezahlen” genannt (76 %). An zweiter Stelle steht mit 39 Prozent das Speichern von Fahrkarten und Flugtickets, gefolgt vom Speichern von Veranstaltungstickets. (37 %).

Die Pandemie als Treiber des digitalen Fortschritts

Seit Anfang 2020 hat sich in Sachen Digitalisierung coronabedingt einiges getan, dies gilt nicht zuletzt auch für Zahlungsmöglichkeiten. An vielen Einkaufsstellen wurden Kunden schon früh dazu aufgefordert, möglichst kontaktlos zu bezahlen. Dies hatte bei Befragten der Studie,  die aktuell Digital Wallets zum Bezahlen nutzen, starken Einfluss auf ihr eigenes Bezahlverhalten. So stimmten 70 Prozent der Aussage „Die Pandemie hat mich dazu gebracht, weniger Bargeld und mehr digitale Zahlungsmethoden zu nutzen“ zu. 

Zudem gaben 75 Prozent der Nutzer an, dass sie in den letzten zwei Jahren mit der Nutzung von digitalen Geldbörsen begonnen haben.

Mehr Komfort, mehr Smartphone-Abhängigkeit

Den größten Vorteil sehen Nutzer von Digital Wallets, in dem damit verbundenen Komfort. So gaben 75 Prozent an, dass der Gebrauch von Digital Wallets bequemer ist, 46 Prozent sagten, sie müssen ihren Geldbeutel nicht dabei haben und riskieren so nicht, ihn zu verlieren. Ein weiterer Vorteil ist für 31 Prozent dieser Befragten, dass der Einsatz von Digital Wallets einfacher nachvollzogen werden kann.

Zu den am häufigsten genannten Nachteilen steht bei den Befragten an erster Stelle eine stärkere Abhängigkeit von Smartphones (53 %). Ebenfalls häufig ausgewählt wurden Datenschutzbedenken (38 %) und dass die Zahlungsmethoden nicht mehr genutzt werden können, wenn der Akku des Smartphones leer ist (35 %). 

Digital Wallets der großen Anbieter am beliebtesten

Das Angebot an Digital Wallets ist mittlerweile recht umfangreich. Am beliebtesten sind dabei die Angebote der größten Anbieter PayPal, Apple und Google, die jeweils für ihre Betriebssysteme iOS und Android eigene Apps für bargeldloses Bezahlen per Mobiltelefon anbieten. 49 Prozent der Teilnehmer, die ihre Digital Wallet als Debit- oder Kreditkarte zum Bezahlen verwenden, gaben an, dass PayPal ihre Hauptzahlungsmethode ist. 25 Prozent nannten Apple Pay, 19 Prozent die Google Wallet.

Nicht-Nutzer sehen keinen Mehrwert, dafür aber Datenschutzrisiken

Die Gruppe der Teilnehmer, die Digital Wallets noch nicht genutzt haben und kein Interesse daran haben, wurden nach den Gründen für ihr Desinteresse gefragt. 55 Prozent gaben an, dass sie Digital Wallets unnötig finden. Darauf folgt die generelle Sorge um den Datenschutz (47 %) und die Zurückhaltung sensible Informationen auf dem Smartphone zu speichern, für den Fall, dass es gestohlen wird (44 %).

MethodologieUm die Daten für diese Studie zu erheben, hat Software Advice von September bis Oktober 2022 eine Online-Umfrage durchgeführt. Als Teilnehmer wurden insgesamt 1.002 Personen zum Thema Digital Wallets befragt, die ein Smartphone besitzen.