Web 3.0: Wie erreichen Unternehmen weiterhin die bestmögliche Präsenz?

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Eine Transformation des Internets steht bevor und noch ist sich niemand sicher, welche Form sie haben wird. Ob nun Metaverse, AR, VR, Wearables oder Sprachassistenten: Die Großen liefern fast täglich neue Ideen für ein mögliches Web 3.0. Doch was bedeutet diese Unsicherheit für Unternehmen im E-Commerce, die auf bestmögliche Reichweite angewiesen sind? Und wie lässt sich grundsätzlich sicherstellen, alle gegenwärtigen sowie zukünftigen Plattformen bedienen zu können? Die Antwort auf diese Fragen besteht aus gerade einmal drei Buchstaben: “DXP”.

Was ist eine DXP?

Um zu verstehen, warum eine “Digital Experience Platform (DXP)” für das Web 3.0 wichtig ist, muss erst einmal klar sein, was ein “digitales Erlebnis” überhaupt ist. Man spricht vom “digitalen Erlebnis”, wenn man damit die Ganzheit der Interaktionen zwischen Nutzer und Unternehmen über digitale Technologien meint, die zuvor auch real hätten stattfinden können. Das digitale Erlebnis kann dabei in vielen Formen auftreten, beispielsweise in Verbindung mit einer Website, App, AR-Anwendung oder ähnlichem.

Ein digitales Erlebnis bedeutet aber nicht, dass eine physische Interaktion einfach online stattfindet. Damit Unternehmen an dieser Stelle ein echtes digitales Erlebnis für die eigenen Kunden erreichen, bieten sie über eine DXP einen Mehrwert im Vergleich zu anderen Online-Angeboten. So differenzieren sie sich in einem stark umkämpften Markt von den Mitbewerber und zeigen Zukunftsfähigkeit. Zudem stellen sie sicher, maßgeschneidert und kanalübergreifend über alle Plattformen hinweg kommunizieren zu können. Aber was bedeutet das konkret?

Welche Formen der DXP gibt es?

DXPs werden mit fortschreitender Zeit komplexer und anspruchsvoller. Zudem sind potenzielle Kunden oftmals mit den vielseitigen Möglichkeiten des Internets überfordert und wollen schnell verstehen können, was ein Produkt oder eine Marke von den anderen unterscheidet. Die Aufgabe liegt also beim Anbieter. Denn nur sie selbst wissen, wie sie sich und Ihre Produkte richtig positionieren und genau das steuert die eigenen Kunden von der drohenden Überforderung hin zum Interesse.

Doch hier ist noch nicht Schluss: Eine Best-Case-DXP kann sogar zu nachhaltiger Kundenbindung führen. Beispielsweise könnte am Ende der ausgiebigen Analyse die Einbindung einer dreidimensionalen Produktvorschau in das E-Commerce-Modell, die Möglichkeit zum Hochladen von Video-Rezensionen und auch die virtuelle Darstellung von Artikeln im Wohnraum der Nutzer über eine AR-App stehen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.

Im Grunde genommen gibt es keine DXP, die für alle gleich ist. Deshalb auch die Devise, dass sich der Aufwand im Vorfeld lohnt. Denn folgend erleichtert eine gute Vorbereitung die Entwicklung der eigenen Digital Experience Plattform. Jedes Unternehmen ist schließlich einzigartig und genau so muss auch die DXP angegangen werden. Das Ziel ist dabei stets eine Plattform zu entwickeln, die es ermöglicht, digitale Abläufe zu erstellen, zu betreiben, zu pflegen, zu steuern und zu erweitern. Eine solche Plattform darf also niemals als “Kauf von der Stange” erfolgen. Die Zukunft erstklassiger und plattformübergreifender, digitaler Kommunikation liegt somit in den Händen individueller DXPs, die im Kern auf dem MACH-Prinzip (Microservices, API-first, Cloud-native & Headless) basieren und drei Kerneigenschaften für den Content aufweisen müssen:

  • Content über die Plattform managen
  • Content über die Plattform personalisieren
  • Content über die Plattform geräteunabhängig ausspielen

Um eine DXP für die unklare Zukunft des Internets trotzdem zielführend aufzubauen, muss vor allem der E-Commerce schnell beginnen, die verschiedenen Tools, Technologien und Inhalte zu nutzen, zu kombinieren und MACH-kompatiblen Content zu erstellen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für den Umstieg auf eine DXP?

Kurz gesagt: jetzt. Ein einfaches Content-Management-System (CMS) ist vielleicht zurzeit noch das richtige Werkzeug für das Unternehmen, aber wie sieht es in der Zukunft aus? Die Frage, die sich der E-Commerce dafür stellen muss, lautet: “Lässt sich das eingesetzte CMS zu einer DXP entwickeln?” Darüber hinaus muss die DXP auch in der Lage sein, sich fließend in andere Systeme integrieren zu lassen, um ein durchgängiges Content-Management nach den vorher genannten drei Kriterien realisieren zu können.

Warum also ist der Wechsel sofort nötig? Ganz einfach: Die Digitalisierung der meisten Branchen stellt für die Unternehmen sowohl das Risiko, abgehängt zu werden als auch die Chance, kundenorientiertes Engagement zu zeigen, dar. Und hier zeigt die DXP ihren wahren Wert: Die eigenen Lösungen lassen sich kontinuierlich und einfach anpassen, um den ständigen Weiterentwicklungen des digitalen Zeitalters gerecht zu werden und immer direkt auf Kunden-Feedback reagieren zu können.

Wie stimmt man die richtigen Technologien für eine DXP aufeinander ab?

Mitbewerber in der eigenen Branche, die bereits eine DXP einsetzen, können als erste Ideengeber für die eigene Lösung dienen. Dazu lohnt es sich, bestehende DXPs zu bewerten und Bestandteile der jeweiligen Plattform als Option für die eigene DXP ausgiebig zu betrachten. Weiterführend kann eine CRM-Plattform an dieser Stelle helfen, Beziehungen zu bestehenden Kunden zu analysieren und daraus Ideen für die DXP abzuleiten. Wenn das eigene CRM um eine Kundendaten-Plattform (Customer Data Platform, CDP) ergänzt ist, können damit erstellte Profile umfassendere und informativere Aussagen zum Mindset der Kunden liefern.

Mithilfe von Social-Listening-Tools in sozialen Netzwerken lässt sich sehen, was die Nutzeren über die eigene Branche oder sogar das eigene Unternehmen sagen, während Plattformen zur Stimmungsanalyse die zugrundeliegenden „Gefühle“ (negativ, positiv usw.) in textbasierten Konversationen in und außerhalb sozialer Medien ermitteln können. Zu guter Letzt können Web- oder App-Analyse-Plattformen leistungsschwache Bereiche der  Lösungen von Mitbewerbern identifizieren, mit denen die eigene DXP sich dann positiv hervorheben kann.

Fazit: Die DXP als Bindeglied zwischen Gegenwart und Zukunft

Wie so oft, wenn es um den Einsatz neuer Technologien, Techniken oder Strategien geht, gilt auch hier eine ausgiebige Analyse der momentanen Situation als essenziell. Fest steht: Heute bleiben Unternehmen nur noch wettbewerbsfähig, wenn sie einerseits zukunftsorientiert handeln und andererseits in der Lage sind, durch digitale Kommunikation Beziehungen zu schaffen. Mit anderen Worten: Unternehmen müssen ihren Content nutzen können, um zu sprechen und ihre Daten ordentlich auswerten, um zuzuhören.

Autor: Alexander Feiglstorfer ist CTO und Co-Founder von Storyblok. Alexander gründete 2009 mit einer Fitness-Plattform sein erstes eigenes Unternehmen und war ebenfalls Co-Founder einer E-Commerce Plattform. Gemeinsam mit Dominik Angerer gründete er 2017 dann Storyblok. Alexander lebt in Brasilien und ist bei Storyblok hauptsächlich für die Produktentwicklung zuständig. Storyblok ist ein Headless Content Management System (Headless CMS), mit dem Entwickler und Content Manager leistungsstarke Inhalte in einzelnen Content-Blöcken erstellen können – ein einziges Mal für alle Plattformen, auf denen eine Marke präsent ist.