Pinterest Shopping: Wie Händler die neuen Funktionen für sich nutzen können

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Mit den neuen Shopping-Funktionen macht Pinterest den Online-Stadtbummel noch leichter und etabliert sich weiterhin stark als E-Commerce-Plattform. Vor allem Shop-Besitzer können von den neuen Features profitieren und sowohl Markenbekanntheit als auch Umsätze durch das soziale Netzwerk steigern.

Täglich lassen sich weltweit über 400 Millionen Nutzer Pinterest in den unterschiedlichsten Themenbereichen inspirieren. Sie können eigene Pins und Pinnwände erstellen und ihre Lieblingsprodukte inzwischen auch direkt auf der Plattform shoppen. Die internationale Kooperation mit Spotify war der erste Schritt, mit dem sich Pinterest in Richtung E-Commerce bewegte. Im Juni letzten Jahres launchte das soziale Netzwerk weitere Shopping-Funktionen in Deutschland und anderen Ländern. Nun erweitert die Plattform ihre Einkaufs-Features abermals und bietet Händlern die Möglichkeit, sich den Usern noch besser als Marke zu präsentieren sowie Reichweite und Abverkäufe zu steigern.

Relevanz von Pinterest für Shop-Besitzer

Pinterest ist eine Inspirationsplattform, auf der User Ideen, Produkte und Dienstleistungen wie bei einem Stadtbummel entdecken und sich zu einem Kauf anregen lassen können. Eigenen Angaben von Pinterest zufolge haben bereits rund 77 Prozent der aktiven Nutzer neue Produkte und Marken auf der Plattform entdeckt. Mit der Integration von Shopping-Funktionen bietet das soziale Netzwerk den Nutzern die Möglichkeit, Einkäufe einfach und direkt aus der Plattform heraus zu tätigen, sodass die Zeit zwischen Awareness und Conversion oft nur wenige Sekunden beträgt. Um das Einkaufserlebnis für User zu verbessern, bietet Pinterest bereits Einkaufslisten, Produktdetailseiten, Shopping-Spotlights oder den Shopping-Modus auf der Pinnwand. Mit den neuen Features erhalten nun auch Händler, Unternehmen und Marken zahlreiche Optionen, um vom spezifischen Verhalten der Pinterest-Nutzer zu profitieren sowie gezielt Produkte zu präsentieren, Anzeigen zu schalten und das Vertrauen in ihre Brand zu stärken.

Das sind die neuen Shopping-Funktionen

Eines der neuen Einkaufs-Features, die Pinterest Ende vergangenen Jahres gelauncht hat, ist die Slideshow für Collections, mit der Händler und Werbetreibende videoähnlichen Content erstellen können. Das heißt, die Produkte aus dem eigenen Katalog werden in einer automatisch und dynamisch generierten Anzeige gezeigt. Diese ist auf jeden Nutzer individuell zugeschnitten und wird personalisiert ausgespielt. Die in der Slideshow präsentierten Produkte entsprechen jenen Artikeln, die sich der Nutzer bereits angeschaut hat oder in den Warenkorb gelegt hat. In der Regel fallen die Warenkörbe von Pinterest-Usern um 30 Prozent größer aus als bei Nutzern anderer Plattformen, sodass Werbetreibende dank der Slideshow dieses Verhalten effektiv fördern und für sich nutzen können.

Auf Basis der sogenannten Idea Pins, die mit den Storys auf Snapchat oder Instagram vergleichbar sind, können Werbetreibende zudem Idea Pin-Anzeigen erstellen. Indem sie eine bezahlte Partnerschaft mit einem Content-Creator eingehen, können sie die Idea Pins eines Creator bewerben. Sowohl der Markenpartner als auch der Content-Creator können auf diese Weise ihre Reichweite steigern und eine größere Zielgruppe erreichen. Aktuell befindet sich diese Funktion jedoch noch in einer Testphase und ist auf 15 Länder begrenzt.

 Verifizierung nutzen und Vorteile genießen

Besonders interessant für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und Online-Händler ist das Verifizierte-Händler-Programm (Verified Merchant Program), durch das Shop-Besitzer ihre Distribution verbessern können. Pinterest-Nutzer, die sich für einen Artikel entscheiden und diesen der Einkaufsliste hinzufügen, lassen sich nicht allein von den Produkteigenschaften beeinflussen. Für sieben von zehn Usern spielt ebenfalls das Vertrauen in eine Marke eine entscheidende Rolle. Mit der Verifizierung erhalten Händler in ihrem Profil ein blaues Häkchen, das signalisiert, dass dieser Shop geprüft und die Marke vertrauenswürdig ist. Mit dem Launch der neuen Shopping-Features hat Pinterest auch das Verifizierungsprogramm erweitert, sodass Unternehmen noch weitreichendere Möglichkeiten haben, Nutzer von sich und ihren Produkten zu überzeugen. So sollen Shop-Besitzer künftig in ihrem Account Händlerdetails auswählen und anzeigen lassen können. Diese Tags markieren die Brand beispielsweise als „umweltfreundlich“ oder „inklusiv“. Weitere Markenwerte und Gütesiegel sind etwa „verantwortungsvolle Bezugsquelle“, „persönliche Note“ oder „wohltätiges Engagement“.

Was müssen Händler und Marketer beim Pinterest Shopping beachten?

Für KMU und Händler, die Pinterest Marketing betreiben und von den neuen Shopping-Features profitieren möchten, ist die Einrichtung eines Business Accounts erforderlich. Er bietet unter anderem die Möglichkeit, ein Shopsystem zu verknüpfen, zum Beispiel Shopify, Werbeanzeigen zu schalten und Analyse-Tools zu nutzen, die Zahlen und Statistiken zu Pin-Aktivitäten oder Zielgruppenreichweite liefern. Viel wichtiger ist jedoch, dass sich Händler mit einem Unternehmensprofil für das Verified Merchant Programm bewerben können. Voraussetzung ist die Verknüpfung des Produktkatalogs und die Implementierung des Pinterest-Tags.

Zudem müssen die Händlerrichtlinien erfüllt sein und der Business Account sollte mindestens seit 3 Monaten bestehen. Hat Pinterest die Bewerbung abgelehnt, ist eine erneute Beantragung erst nach 30 Tagen wieder möglich. Verifizierte Online-Shops erhalten auf Pinterest nicht nur das blaue Häkchen und einen Shoppen-Tab im Profil – die Produkte von verifizierten Shop-Besitzern können unter anderem auch in verwandten Pins angezeigt werden, sodass sie leichter von anderen Nutzern gefunden werden. Entscheidend ist jedoch ebenso wie auf allen anderen Social-Media-Plattformen, die regelmäßige Pflege des Accounts mit relevanten Inhalten und ansprechenden Bildern, um langfristig Vertrauen bei den Nutzern aufzubauen und die Reichweite zu steigern.

Autor: Frank Sterzinsky leitet seit Januar 2021 die Unit Brand Marketing bei der Löwenstark Online-Marketing. Die Full-Service-Agentur hat in 18 Jahren bereits über 2.500 Kundenprojekte erfolgreich realisiert. An inzwischen 10 Standorten im gesamten D-A-CH-Gebiet werden sowohl SEO-, SEA-, Affiliate-Marketing-, E-Mail-Marketing- als auch Social Media- und Branding-Strategien in Programmatischen Kampagnen für Kunden aller Branchen entwickelt und betreut. Zuvor war Sterzinsky CMO und Leiter Marketing und Vertrieb bei der AKAD University sowie in Führungspositionen bei verschiedenen Agenturen tätig.