Waren-, Papier- und Energiekosten steigen, Kunden sind zurückhaltender und wägen immer häufiger ab, wo und wofür sie Geld ausgeben. Auch wenn Anpassungsfähigkeit und Kreativität zu den Stärken der kleinen Händler zählen, sind solch wirtschaftlich schwierige Zeiten natürlich auch für sie eine Herausforderung.
Die aktuelle SumUp-Händlerumfrage zeigt, dass die steigenden Energiekosten 37,8 Prozent der deutschen Kleinunternehmer Probleme bereiten und 34,8 Prozent mit steigenden Ausgaben im Wareneinkauf konfrontiert sind. Um dennoch weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kosten so weit wie möglich unter Kontrolle zu halten, können allerdings ganz verschiedene Anpassungen mit oft großer Wirkung getroffen werden. Die Experten des Finanztechnologie-Unternehmen SumUp kennen die Sorgen, aber auch die Möglichkeiten der kleinen Händler und haben Maßnahmen zusammengestellt, mit denen sich gut durch die aktuelle Inflation navigieren lässt.
Durch Digitalisierung Geschäftsprozesse optimieren
Ein effizienter Ablauf des Geschäftsbetriebes ist gerade in schwierigen Zeiten besonders wichtig und sollte daher ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Kleine Gewerbetreibende können ihre Flexibilität hervorragend nutzen und mittels unterstützender Technik ihre Arbeitsabläufe recht schnell automatisieren und vereinfachen. So können beispielsweise kostspielige Papierbelege durch digitale Bons ersetzt werden. Abläufe im Geschäftsalltag sind immer effizienter, wenn sie digitalisiert werden: Einnahmen sind schneller verfügbar, wenn Bezahlvorgänge oder Rechnungslegung digitalisiert sind und auch das Angebot verschiedener Zahlungsarten steigert hier den Aufwand nicht.
Loyalität belohnen
Kundenbindungsprogramme sind bei großen Marken Standard und, aber zunehmend auch für kleinere Unternehmen eine gute Option zur Steigerung der Kundenloyalität. Auch wenn lokale Geschäfte nicht so häufig frequentiert werden wie große Handelsketten, lohnt sich ein Treueprogramm und animiert zum wiederholten Besuch und Kauf. Zudem sind viele Kunden in der Regel sehr viel aufgeschlossener gegenüber lokalen Geschäften. Die Kaufbereitschaft und Wertschätzung bei lokalen und saisonalen Produkten ist höher – diesen Aspekt verbinden zunehmend Kunden auch mit Geschäften und bevorzugen daher immer häufiger kleinere Geschäfte als große Ketten. Für die Einführung eines Prämienprogramms ist dabei keine übermäßig teure Technik erforderlich. Einige Anbieter, beispielsweise von Zahlungslösungen, haben diese Möglichkeit bereits in der Point-of-Sale-Technologie integriert. So kann schnell und für alle Beteiligten einfach ein entsprechendes Treueprogramm umgesetzt werden.
Partner suchen und Zusammenhalten
Mittels Kooperationen und gemeinsamen Aktionen können sich kleinere Unternehmen einer Region zusammenschließen und so den Kunden einen zusätzlichen Mehrwert bieten. Die Zusammenarbeit mit einem lokalen Unternehmen, das ähnliche oder ergänzende Produkte zum eigenen Sortiment anbietet, kann beispielsweise die Kunden zueinander lenken und so die Reichweite vergrößern. Sei es durch einfache Werbung oder durch kombinierte Gutscheinen für beide Geschäfte. Andere Möglichkeiten für nützliche Partnerschaften sind kleine Werbegeschenke oder Wettbewerbe in den sozialen Medien, um die Bekanntheit der eigenen Marke in der Region zu fördern. Dabei teilt jedes Unternehmen sein Publikum mit dem anderen. Eine gemeinsame Veranstaltung, um die Besucherzahl zu erhöhen, wäre ebenfalls geeignet, um Kunden in den Laden oder ins Geschäft zu holen.
Lokale Lieferanten
Inmitten des wirtschaftlichen Abschwungs und dem damit einhergehenden Chaos in der Lieferkette haben viele Unternehmen aufgrund von Lieferverzögerungen oder nicht verfügbaren Produkten bereits Verluste machen müssen. Vor allem für kleine Händler ist das ein massives Problem, da die entstehenden Mehrkosten für alternative Lieferanten oder eine andere Bezugsquelle oft nicht kalkuliert sind. Lokale Zulieferer sind nicht nur dann eine gute Wahl. Auf diese Weise können kleinere Gewerbetreibende den Lieferprozess besser kontrollieren und erweitern zugleich ihr lokales Unternehmensnetz.
Finanzen fest im Blick haben
Kleine Unternehmen können schnell den Überblick verlieren, wie es um die finanzielle Gesundheit des Geschäfts steht. Jedoch muss jedes Unternehmen, egal wie groß oder klein, dieser Tage auf steigende Kosten reagieren. Sei es durch die Beschaffung zusätzlicher Finanzmittel, durch Preiserhöhungen oder durch andere Maßnahmen. Gewerbetreibende müssen jederzeit sicherstellen, dass ihr Unternehmen auch in Zeiten wirtschaftlicher Turbulenzen anpassungsfähig und widerstandsfähig bleibt. Hilfreich ist es, regelmäßig Ausgaben und Einnahmen fortlaufend gegenzuprüfen und für ausgewählte oder für den Geschäftserfolg besonders wichtige Bereiche eigene Erfolgskriterien aufzustellen. So können einerseits die Geschäftsergebnisse greifbar gemessen werden, andererseits aber auch schnell kritische Geschäftsbereiche identifiziert werden.
Fazit
Die aktuellen wirtschaftlichen Gegebenheiten sind eine Herausforderung für alle Händler, können aber auch als Chance gesehen werden, um alte Gewohnheiten zu überdenken und gegebenenfalls zu optimieren. Unabhängig von der Größe des Gewerbes ist es wichtig, wenn sich Probleme zeigen, schnell handlungsfähig zu sein.
Methodik Händlerumfrage: Umfrage unter 3488 SumUp-Händlern in Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich und Großbritannien durchgeführt vom 02.11. bis zum 09.11.2022.