Marketingtexte auf Knopfdruck – mit KI

0

Von Alexa bis Siri, vom Übersetzungsprogramm bis zu computergenerierten Texten – heute scheint es keine technischen Grenzen mehr zu geben. Dabei ist die Marketing-Branche laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey die Branche, auf die Künstliche Intelligenz den größten Einfluss haben wird. Wertschöpfungspotenzial von bis zu sechs Milliarden US-Dollar inklusive

Die Prognose des globalen Research Unternehmen Gartner überrascht daher nicht: bis 2022 werden mehr als 30 Prozent der digitalen Inhalte mithilfe von KI-Technologie erstellt. Der Einsatz von KI wird die Produktivität und Werbewirksamkeit erhöhen, gleichzeitig aber auch den kreativen Prozess nachhaltig verändern und – das sei vorweggenommen – erleichternd. Denn tatsächlich fällt es 82 Prozent der befragten Markenverantwortlichen schwer, performante Werbetexte zu erstellen. Der Grund hierfür: der Mangel von Zeit, Personal oder Budget.

Laut der von Dynata durchgeführten Studie planen mehr als ein Drittel (37 %) der befragten Marketingverantwortlichen in Künstliche Intelligenz zu investieren, um speziell Texte zu verfassen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen im persönlichen Kontakt, glauben 64 Prozent der befragten Markenverantwortlichen, dass die Sprache wichtiger denn je ist um die Verbindung zu Kunden aufzubauen und erfolgreich aufrechtzuerhalten.

Neuroflash ist überzeugt, dass KI-generierte Texte besonders im digitalen Marketing in Zukunft eine erfolgskritische Rolle spielen werden. Denn, mithilfe von KI können individualisierte, effektive Texte kosten- und zeiteffizient erstellt werden. Gerade kurze Werbetexte wie beispielsweise Überschriften, Produktbeschreibungen oder Newsletter-Betreffzeilen, müssen den Leser auf den ersten Blick überzeugen und erfordern daher besonders viel Kreativität. „Wer möchte“, sagt Henrik Roth, Co-Founder von Neuroflash „wird in Zukunft kein weißes Blatt mehr vor sich haben.“ Er stellt sich eine Zukunft vor, in der KI-Tools die Marketeers ergänzen – also Texterstellung in Teamarbeit. KI wird die leere Seite füllen und Marketeers werden sie aufpolieren. Das Ergebnis: effektivere Werbetexte, die Marken nachhaltig stärken.

Was steckt hinter dem ersten deutschen KI Text-Generator

Neuroflash’s Vision für die zukünftige Arbeit von Werbetextern stützt sich auf datenbasierte Entscheidungsfindung: weniger Bauchgefühl, dafür gesteigerte Erfolgssicherheit. Wie das funktioniert? Neben dem Text selbst gibt Neuroflash jedem von der KI generierten Textvorschlag eine numerische Note. Diese Note auf einer Skala von eins bis 100 basiert auf historischen Daten und errechnet, wie gut der jeweilige Text im individuellen Anwendungsfall abschneiden wird. Mit anderen Worten: Werbetexter müssen sich nicht mehr auf ihr Bauchgefühl verlassen, um herauszufinden, welcher Text „am besten“ funktioniert.

In über 30 A/B Tests wurden die Betreffzeilen, die Neuroflash für Migros Online (den größten digitalen Supermarkt der Schweiz) generiert hat, auf die Probe gestellt. Aus “Migros Online nur mit dem Migros Login” hat Neuroflash “Migros Login – für Ihre Sicherheit wird hier gesorgt” gemacht und erzielte damit eine fünf Proent höhere Öffnungsrate. „Die Zukunft liegt nicht in der Generierung. Die Zukunft liegt in der Kuratierung“, glaubt Dr. Jonathan T. Mall, Co-Founder von Neuroflash. „Es geht darum, der Person zu helfen, eine Auswahl zu treffen und zu verstehen, welche dieser Millionen von Wörtern, die sie nutzen kann, tatsächlich funktionieren werden.“

Im Fall von Migros Online hat wohl das Wort Sicherheit den entscheidenden Unterschied gemacht. Nicht verwunderlich, denn die meisten Menschen assoziieren mit dem Wort Sicherheit ganz bestimmte Emotionen und werden daher eher dazu überzeugt, die E-Mail zu öffnen. Die Analyse und der strategische Einsatz von Assoziation waren auch der Ursprung von Neuroflash und bilden noch heute die Basis für den KI Text-Generator des Start-ups. Vor dem Launch ihrer Software für automatisierte Werbetexte hat Neuroflash eine KI entwickelt, die Assoziationen und Emotionen von Wörtern voraussagen kann.

So berechnet Neuroflash auf Basis von großen Datenmengen (bspw. auf Basis von Wikipedia-Einträgen sowie Twitter- und Facebook-Posts) die wahrscheinlichsten Assoziationen spezifischer Wörter. Anhand der Analyse von Wortfrequenz, Konkretheit und Interdependenz von Wörtern können die wahrscheinlichsten Assoziationen berechnet werden. Nehmen wir das Beispielwort “Sicherheit”: „Sicherheit – Schutz“, „Sicherheit – Stabilität“. Die Analyse und das Verständnis von Assoziationen können schließlich zu mehr Absatz führen, da Kaufentscheidungen in 70 bis 80 Prozent der Fälle unterbewusst getroffen werden. Entsprechend handeln Menschen häufig nicht rational, sondern aus der Gefühlsebene heraus – und dort spielen Assoziationen eine große Rolle.