Konsumentenreport: Deutschland sucht Angebote fast nur noch digital

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Die Initiative Digitale Handelskommunikation (IDH), angeführt von Bonial, Marktguru und Offerista, um den stationären Handel zu unterstützen, veröffentlicht ihren ersten Konsumentenreport für das erste Quartal 2021. Dazu wurden fast 10.000 Konsumentinnen und Konsumenten in ganz Deutschland befragt.

Ziel war es, herauszufinden, wie sich die Menschen im Land über Angebote des Handels informieren und wo sie einkaufen gehen. Mit diesem aktuellen Lagebild können Industrie, Politik und Verbände besser verstehen, wie die Kommunikation des stationären Einzelhandels wahrgenommen wird.

Wichtigste Erkenntnis der Befragung: Eine satte Mehrheit von fast 80 Prozent informiert sich heute häufiger über Angebote des Handels auf digitalen Kanälen als noch vor einigen Jahren. Dazu gehören Webseiten, Apps und Social Media. Für knapp 70 Prozent hat die Digitalisierung der Angebote das Print-Prospekt ersetzt. Ebenso viele stöbern wenigstens einmal pro Woche auf digitalen Kanälen nach Angeboten und fast die Hälfte der Befragten sogar mehrmals pro Woche. Mehr als die Hälfte der Befragten nutzt gedruckte Prospekte gar nicht mehr bzw. immer weniger und setzt lieber auf digitale Plattformen. Allerdings nutzen weiterhin 42 Prozent neben den digitalen Informationen auch gedruckte Prospekte.

Für knapp 70 Prozent hat die Digitalisierung der Angebote das Print-Prospekt ersetzt

Eine bundesweite Umweltinitiative möchte weniger gedruckte Prospekte und Werbung. Dazu sollen sogenannte Opt-In-Aufkleber auf den Briefkästen im Gesetz verankern werden. Als Folge dürfte nur noch Werbung und Prospekte eingeworfen werden, wenn dies ein entsprechender Aufkleber auf dem Briefkasten ausdrücklich erlaubt. Eine Mehrheit von 52,5 Prozent würde auf einen solchen Opt-in-Aufkleber und damit auf gedruckte Werbung und Prospekte verzichten. Das ist nicht weiter verwunderlich, wenn man sieht, dass auch mehr als die Hälfte der Befragten gedruckte Prospekte nie oder immer weniger nutzt. 64 Prozent der Befragten hätten sogar kein Problem damit, wenn es gar keine gedruckten Prospekte mehr gäbe.

Spannend ist die Verbindung von digitalen Angeboten und tatsächlichem Einkauf. Zwar informiert sich ein Großteil der Deutschen gerne digital, aber gekauft wird weiterhin mehrheitlich (67 Prozent) im stationären Einzelhandel. Um so mehr wird dieser bei Schließungen schmerzlich vermisst. Hauptgrund: Die Menschen möchten die Produkte gerne anfassen beziehungsweise anprobieren und ihnen fehlt schlicht das Kauferlebnis im Laden.

Persönliche Beratung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor

Auch die persönliche Beratung ist ein nicht zu unterschätzender Faktor: Immerhin 35 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diese aktuell wegen der geschlossenen Läden vermissen. Auf die Frage was sie gerne im stationären Handel kaufen würden, liegt die Mode ganz weit vorne: Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten würden gerne wieder “Kleidung, Schuhe und Accessoires” shoppen gehen aber auch Möbel, und generell Haus- und Gartenartikel fehlen den Menschen im Land. Auch der Erwerb elektronischer Produkte im Einzel- und Fachhandel wird von rund 40 Prozent der Befragten vermisst. Eine solidarische Mehrheit von 60 Prozent gab an, dass sie die lokalen Läden in diesen Zeiten ganz bewusst durch einen Einkauf dort unterstützen würde.

Christoph Eck Schmidt, Geschäftsführer von Bonial, kommentiert: „Die Menschen werden immer digitaler, aber gleichzeitig wollen sie ihre Einkäufe in der realen Welt tätigen. Digitale Handelskommunikation sorgt also dafür, dass der stationäre Einzelhandel relevant bleibt. Man informiert sich online und geht dann in die Läden.”