Sparen lohnt sich wieder, zumindest wenn nur das 3. Quartal 2020 betrachtet wird. Hier erzielten die Deutschen einen realen Zinsertrag von rund 1,56 Milliarden Euro. Das liegt allerdings nicht an steigenden Sparzinsen, sondern lediglich an der niedrigen Inflationsrate. Seit Juli liegt dieser Wert bei null Prozent der darunter.
Wird das gesamte Jahr 2020 betrachtet, fahren die Deutschen immer noch ein reales Minus von durchschnittlich 129,36 Euro pro Kopf ein. Auf die gesamte Bevölkerung hochgerechnet bedeutet dies ein Minus von ca. 10,8 Milliarden Euro (Zeitraum Januar bis September 2020). Diesen Betrag haben Sparer an Kaufkraft eingebüßt.
Zinsradar: Malta, Niederlande und Österreich noch tiefer im Minus
In der Eurozone liegen die Deutschen damit nach dem 3. Quartal 2020 im unteren Drittel. Noch schlechter stehen lediglich die Einwohner Maltas (-144,27 Euro pro Kopf), die Niederländer (-208,67 Euro) und die Österreicher (-325.64 Euro) dar. Insgesamt zehn der 19 betrachteten Staaten liegen bei den realen Zinsgewinnen bzw. -verlusten 2020 aktuell im Minus. Solide im Plus befinden sich hingegen die Bewohner in Zypern (+242,98 Euro), Griechenland (+88,98 Euro) und Italien (+69,88 Euro).
Reale Zinserträge pro Kopf Eurozone 2020 – Stand: 1. bis 3. Quartal
- Zypern +242,98 Euro
- Griechenland +88,98 Euro
- Italien +69,88 Euro
- Irland +52,82 Euro
- Estland +39,54 Euro
- Spanien +30,42 Euro
- Portugal +9,39 Euro
- Slowenien +8,00 Euro
- Lettland -6,10 Euro
- Litauen -53,97 Euro
- Finnland -55,29 Euro
- Frankreich -56,02 Euro
- Luxemburg -59,37 Euro
- Belgien -99,53 Euro
- Slowakei -108,24 Euro
- Deutschland -129,36 Euro
- Malta -144,27 Euro
- Niederlande -208,67 Euro
- Österreich -325,64 Euro
- Eurozone -40,84 Euro