Für den Handel ist das Weihnachtsgeschäft eines der wichtigsten Saisongeschäfte des Jahres, denn viele Klein- und Kleinsthändler generieren in diesen letzten Wochen des Jahres einen Großteil ihres gesamten Jahresumsatzes.
Die letzten zwei Jahre waren hart, nun sind zwar die Weihnachtsmärkte zurück, aber Inflation und steigende Energiekosten dämpfen die Kauflaune der Konsumenten.
Doch läuft das diesjährige Weihnachtsgeschäft für die Händler wirklich schlechter an als vermutet? Das Finanztechnologie-Unternehmen SumUp hat sich das erste Adventswochenende genauer angeschaut. Die aktuelle Analyse der Transaktionen und durchschnittlichen Einnahmen zeigt, dass das Weihnachtsgeschäft bundesweit im Vergleich zu 2021 sehr viel besser gestartet ist.
Im Durchschnitt verzeichneten die Händler am diesjährigen ersten Adventswochenende deutschlandweit 27,7 Prozent mehr Einnahmen als im Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Auch im Bereich der Transaktionen hat die beginnende Weihnachtszeit vielen Bundesländern einen ordentlichen Boost gegeben: Bundesweit stiegen die Transaktionen durchschnittlich um 31,5 Prozent im Vergleich zu 2021.
Die Klein- und Kleinsthändler in Brandenburg, Bremen und Bayern konnten sich dabei über besonders kauffreudige Kunden freuen: Im Vergleich zu 2021 stiegen die durchschnittlichen Transaktionen in Brandenburg um 42,8 Prozent, in Bayern um 39,4 Prozent und in Bremen um 39,2 Prozent. Im direkten Vergleich mit dem Vorwochenende, also dem 19. und 20. November 2022, zeigt sich, dass in Berlin 21,8 Prozent mehr Transaktionen vorgenommen wurden. Auch die Händler im Saarland profitieren vom Beginn der Vorweihnachtszeit. Die Transaktionen nahmen dort um 16,6 Prozent im Vergleich zum Wochenende um den 19. und 20. November zu.
Eine genauere Analyse zeigt, dass viele Deutsche am ersten Adventswochenende vor allem auf den Weihnachtsmarkt strömten und nach Ablenkung bzw. Erholung suchten und sicherlich auch das ein oder andere Geschenk kauften. Für viele gehörte der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt bisher traditionell zur Vorweihnachtszeit. Die Corona-Beschränkungen der letzten zwei Jahre ließen dies allerdings oftmals nicht zu. Nun scheinen die Deutschen genau das nachzuholen. Im Vergleich zum Wochenende um den 12. und 13. November herum verzeichneten die Händler am ersten Adventswochenende eine Zunahme der Transaktionen um 95,3 Prozent, mit einem durchschnittlichen Umsatzplus von 67,5 Prozent. Aber die Händler auf den Weihnachtsmärkten profitierten nicht allein. Auch viele Gewerbetreibende aus den Bereichen Musik/Konzerte/Kino verzeichneten im Vergleich zum letzten Jahr am ersten Adventswochenende einen deutlichen Umsatzanstieg, der im Durchschnitt 109,6 Prozent betrug. Ähnlich sieht es auch in der Kategorie Erholung und Entertainment aus, in der viele sportliche Freizeitaktivitäten sowie Escape Rooms oder Lasertag versammelt sind. Die Transaktionen stiegen dort im Vergleich zu 2021 um 83,5 Prozent an.
Hinweis: Für die Analyse hat SumUp anonymisierte Transaktionen pro Händler in ausgewählten Kategorien vom Wochenende des 26. und 27. November 2022 analysiert und mit dem 12. und 13. November sowie dem 19. und 20. November 2022 verglichen. Zudem wurden die Daten des 26. und 27. Novembers 2022 mit dem ersten Adventswochenende des Jahres 2021, dem 27. und 28. November, verglichen.