Falke-Gruppe eröffnet virtuellen Showroom im Metaverse

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Flexibleres Arbeiten, auch aus dem Homeoffice heraus – die Pandemie hat die Arbeitsweise massiv und nachhaltig beeinflusst. Dadurch verändern sich auch die Vertriebswege von Herstellern: Messen und Präsentationen neuer Kollektionen müssen neu gedacht werden, weil Einkäufer und Vertriebler nicht mehr zu derlei Veranstaltungen reisen können oder wollen. Die Falke-Gruppe, Modehersteller aus Nordrhein-Westfalen, verlagert ihre Produktpräsentationen deshalb nun ins Metaverse.

Geschäftsreisen, auch an weit entfernte Orte, waren vor der Corona-Pandemie noch gang und gäbe. Verkäufer tingelten mit Musterkoffern durch die Welt oder Hersteller ließen Kunden zur Vorstellung der neuen Kollektion von weit her anreisen. Von heute auf morgen waren solche Reisen aber nicht mehr möglich. In der Folge mussten Unternehmen ihre Vertriebsprozesse umstellen und haben erkannt, dass sich die teils enormen Reisekosten durch neue Vertriebswege und Produktpräsentationen einsparen lassen. Auch die Falke-Gruppe setzt nun auf eine ganz neue und rein digitale Präsentation ihrer Produkte. Das deutsche Familienunternehmen mit langer Tradition hat mit dem Softwarehersteller Zreality, Spezialist für Virtual, Augmented und Mixed Reality aus Kaiserslautern, einen Marken- und Einkaufs-Showroom für Fashion im Metaverse entwickelt. Der althergebrachte Einkaufsprozess wird so komplett um- und auf digitale Beine gestellt.

Interaktiver Showroom statt konsumtiver Videos oder Slideshows

Videokonferenzen, Produktvideos oder Slideshows können die klassische Vorstellung neuer Kollektionen langfristig nicht ersetzen, weil solche konsumtiven Formate keine Interaktion mit den Produkten ermöglichen und die Waren nur in 2D dargestellt werden können. Metaverse heißt deshalb die Zukunft, das hat auch die Falke-Gruppe erkannt. Der Marken und Einkaufs-Showroom des Modeherstellers nutzt die Technologie Virtual Reality. Neue Kollektionen werden in eigens entwickelten, dreidimensionalen Räumen absolut realistisch dargestellt. Auf diese Weise lässt sich die gesamte Produktpalette auf einmal zeigen – und nicht etwa nur eine kleine Auswahl wie im klassischen Musterkoffer. Kunden können die Kleidung zudem in hunderten Farb- und Stoffvarianten betrachten – ein Klick genügt.

Als Avatare betreten Händler den virtuellen Showroom und können mit den Produkten auf diese Weise auch interagieren. Die Avatare können Kleidung in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten. Das Erlebnis im Showroom kommt dem auf der klassischen Messe so sehr nahe, mit dem Vorteil, dass lange Anreisen entfallen. Egal von wo und mit nahezu jedem Endgerät können Kunden den virtuellen Showroom betreten: Die Anwendung ist wie eine Website in 3D erreichbar, per Computer, Tablet oder Smartphone. Eine VR-Brille macht das Erlebnis zwar erst immersiv, ist aber keine Voraussetzung. Der Zugang und das realistische Erleben des Einkaufs-Showroom sind auch ohne die noch nicht weit verbreitete Hardware gegeben.

Als Avatar im Metaverse austauschen

Einkäufer und Vertriebsmitarbeitende können sich als Avatare live in der virtuellen Filiale treffen, miteinander sprechen und sich zu den Produkten austauschen. Auch Workshops und Seminare sind im virtuellen Raum möglich. Die Kundenansprache ist dadurch viel direkter und persönlicher als per Telefon oder Videokonferenz und wird direkt in die virtuelle Welt eingebunden – wie auf einer realen Messe auch. Die Kunden können die gewünschten Waren zudem direkt über den Einkaufs-Showroom bestellen.

„Für uns ist der virtuelle Showroom ein effizienter Weg, um unsere Händler weltweit zu erreichen“, sagt Simon Falke von der Falke-Gruppe. Der Modehersteller erreiche auf diese Weise mehr Händler als zuvor und spare signifikant Reise- und Logistikkosten ein. Doch nicht allein die Effizienz sei ein entscheidender Faktor für den Showroom im Metaverse: „Mit Virtual Reality erschafft man echte Erlebnisse, die schon bald nicht mehr von der Realität zu unterscheiden sein werden – und dies ist gerade bei Fashion ein wichtiger Faktor.“ Falke ist überzeugt, dass schon in naher Zukunft jeder von zu Hause aus Virtual Reality als E-Commerce-Kanal nutzen wird. Deshalb investiert die Falke-Gruppe bereits jetzt in das Metaverse – um Vorreiter zu sein und der Konkurrenz nicht hinterherzuhinken.

Überschaubarer Aufwand bei der Einführung

Riesige Investitionen und immensen Aufwand bedeutet so ein Showroom im Metaverse nicht. Da eine VR-Brille nicht zwingende Voraussetzung ist, fallen teure Neuanschaffungen hinsichtlich Hardware weg. Plattformen wie Zreality Grids sind zudem leicht zu bedienen, ähnlich wie im Backend einer Website können Unternehmen ihre Inhalte in den kreierten 3D-Welten selbst platzieren. Für die fortlaufende Pflege eines Showrooms zum Beispiel sind Unternehmen auf den Dienstleister dann nicht mehr zwingend angewiesen. Beim initialen Aufwand – der Erschaffung der realitätsnahen 3D-Welt – unterstützen Dienstleister, ebenso bei der Datenaufbereitung der zu zeigenden Produkte. Denn die vorhandenen Produktdaten sind in der Regel nicht 3D-optimiert und können deshalb ohne Aufbereitung nicht in die 3D-Szenerie integriert werden. Im Grunde ist eben diese Datenaufbereitung aber auch schon die größte Hürde für die Erstellung von Metaverse-Projekten.

Die Nutzung der Metaverse-Filiale ist dank Zreality Grids barrierefrei und intuitiv – das bestätigen auch die Mitarbeitenden der Falke-Gruppe: „Das Nutzerfeedback war sehr positiv“, fasst Jan Knieriemen, COO von Zreality, die Rückmeldungen der Falke-Gruppe zusammen. „Hervorgehoben wurde die leichte, aber auch universelle Möglichkeit mit jedem Gerät, wie PC, Tablet, Smartphone oder VR Brille zuzugreifen, aber auch welch hohe Qualität für die 3D-Umgebung und Darstellung der Produkte möglich ist.“

Fazit

Vertrieb im Metaverse – wie das funktionieren kann, zeigt die Falke-Gruppe mit ihrem virtuellen Marken- und Einkaufs-Showroom. Händler betreten diesen Showroom als Avatare und können sich die gesamte Produktpalette anschauen. Falke-Mitarbeitende stehen als Avatare für einen Austausch bereit. Der Zugang zu dem virtuellen Showroom ist barrierefrei, die Nutzung einfach – öffnen lässt sich die 3D-Anwendung via Browser, eine VR-Brille ist für ein realitätsnahes Erlebnis nicht notwendig. Die Falke-Gruppe erreicht auf diesem neuen Vertriebsweg weltweit Händler und spart erhebliche Reise- und Transportkosten.