Die Zukunft des stationären Einzelhandels

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Wie der Online-Handel das Einkaufsverhalten beeinflusst

Nicht erst seit Corona sind die deutschen Innenstädte leer. Das Einkaufen verlagert sich schon seit längerer Zeit ins Internet. Wo gestern noch im Laden gekauft wurde, wird heute lieber online bestellt. Das setzt dem Einzelhandel ordentlich zu.

Dabei sind Innenstädte nicht unbedingt beliebter als online Anbieter. Was fehlt sind innovative Konzepte, die einzigartige Angebote bieten, damit Innenstädte wieder attraktiver werden. Shopping muss wieder zum Erlebnis werden. Wie das funktioniert, erklärt eine Studie von Lifestyleslab.

Online Shopping – Wo kommt der Trend her?

Der Online-Handel ist nichts Neues. Seit vielen Jahren schon erfreut sich das Online Shopping wachsender Beliebtheit. Dabei stellt sich jedoch auch die Frage: Ist das Shopping im Netz ein ernstzunehmender Konkurrent für den stationären Einzelhandel?

Nicht ganz. Der Online-Handel bietet zwar eine bequeme Alternative zum traditionellen Shopping, kann jedoch nicht in allen Bereichen mithalten. Für die Menschen bedeutet das Einkaufen in der Stadt, sich treiben und inspirieren zu lassen. Hier können sie Produkte ausprobieren und Fragen direkt klären. Eine professionelle Beratung und persönlicher Touch sind im Netz nur schwer anzubieten. Dementsprechend ist der Online- Handel mehr als eine zusätzliche Einnahmequelle und weniger als Ersatz zu zum herkömmlichen Shopping zu betrachten.

Die Corona-Pandemie trieb schlussendlich noch mehr Kunden & Konsumenten in die Arme des Online-Handels. Geschlossene Ladengeschäfte und Hygienevorgaben machten den E-Commerce für viele Einzelhändler zur einzigen Alternative. Also investierten sie in innovative Lösungen, um den Handel online effizienter und bequemer zu gestalten. So können Kunden mittlerweile ihre Größen individuell berechnen und neue Zahlungssysteme wie die Ratenzahlung nutzen. Das stetige Wachstum des Online-Handels verdreifachte sich also.

Das ist besonders in der folgenden Grafik zu sehen. Im Jahr 2020 war der Umsatz im Online-Einzelhandel dreimal so hoch wie der Umsatz im stationären Handel. 2021 soll dieser sogar die 100-Milliarden-Euro-Grenze knacken. Somit ist der E-Commerce spätestens jetzt in der Mitte der Gesellschaft und auch bei kleineren Unternehmen angekommen.

Der stationäre Handel wird bleiben

Obwohl die Nutzung des E-Commerce weiterhin stark ansteigt, wird der stationäre Einzelhandel ein fester Bestandteil der Menschen bleiben.

Für 45 Prozent der Deutschen ist der stationäre Einzelhandel ein Teil der Zukunft. Obwohl das Online Shopping eine tolle Alternative ist, bleibt es für viele lediglich ein zusätzlicher Kanal zum Einkaufen. Manche Kunden gehen sogar bewusst zu Einzelhändlern, um diese zu unterstützen.

Weitere Argumente für den stationären Handel bietet folgende Grafik:

 

Wie sieht die Zukunft des Einzelhandels aus?

Der Online-Handel wird das stationäre Einkaufen in naher Zukunft nicht Ablösen. Es bleibt nach wie vor ein Zusatz oder Ersatz zum traditionellen Einzelhandel.

Dieser bietet nämlich spezifische Vorteile. Kunden können bequemer einkaufen (21 Prozent) und dabei viel Zeit sparen (16 Prozent). Im Gegenzug präferieren viele beim traditionellen Einkaufen den persönlichen Kontakt (27 Prozent). Dementsprechend bieten beide Formen des Einkaufens Vorteile.

Zukünftig werden sich beide Formen des Einkaufens weiterentwickeln. Beide werden individuelle Stärken ausbauen und Schwächen in Angriff nehmen. Und ein perfektes Einkaufserlebnis funktioniert doch eher nicht aus der strikten Trennung der Kanäle und Möglichkeiten. Vielmehr ist es ein Hand-in-Hand, das den Erfolg bringt.

Die Innenstadt der Zukunft: sozialer Treffpunkt

Damit beide Arten des Einkaufens koexistieren können, muss sich der traditionelle Einzelhandel weiterentwickeln. Verkäufer, Anbieter und Co. müssen also die Stärken ihres Angebots ausbauen. Das heißt sie müssen die Beweggründe für einen Stadtbesuch fördern.

Zum einen muss ein gewisser Kontrollaspekt gegeben sein. Kunden wollen Produkte ausprobieren, mit Menschen interagieren und Dinge kontrollieren. Zum anderen müssen soziale Aspekte gefördert werden. Die Stadt ist der Treffpunkt schlechthin für Menschen. Läden benötigen innovative Services und Produkte und sollten diese miteinander kombinieren. Die Verbindung aus Shopping und Sozialem ist die Zukunft für den stationären Handel.

Eine Stadt und die entsprechenden Verkäufer müssen sich den Interessen des Kunden anpassen. Individuelle und einzigartige Erlebnisse sind beispielsweise ein Aspekt für einen Besuch im stationären Handel. Für Geschäfte vor Ort sollte der Online Handel dann maximal ein Zusatz zum Tagesgeschäft sein.

Zu der Studie von lifestyleslab

Die Informationen für diesen Beitrag basieren auf einer deutschlandweiten und repräsentativen Studie von Lifestyleslab In dieser Studie wurden 949 Teilnehmer aus ganz Deutschland zu ihrem Einkaufsverhalten befragt.

Ziel war es, mehr über die aktuelle Lage und die damit einhergehenden Veränderungen der Innenstädte zu erfahren. Mehr Informationen gibt es hier.