Datenmonetarisierung ist nach wie vor ein sensibles Thema

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Datenmonetarisierung ist nach wie vor ein sensibles Thema und gleichzeitig ein wertvolles Geschäftsasset. Daher widmet das Beratungshaus Publicis Sapient seine jüngste Studie dem Schwerpunkt Customer Data & Loyalty.

Für die Erhebung wurden mehr als 6.700 Verbraucher aus den Ländern Deutschland, Frankreich, UK und USA befragt. Die internationale Umfrage gibt aufschlussreiche Einblicke, warum, wie und wann Konsumenten bereit sind, ihre Daten mit Unternehmen zu teilen. Sie beleuchtet das Interesse an Kundenbindungsprogrammen und zeigt die Verbraucherstimmung hinsichtlich der Verwendung ihrer Daten. Die Erkenntnisse sollen Entscheidern dabei helfen, langfristige und nachhaltige Kundenbeziehungen aufzubauen.

Viele Verbraucher sind nicht bereit, ihre Daten an Unternehmen weiterzugeben. Der Großteil von ihnen hat Bedenken hinsichtlich der Verwendung der Informationen. Im internationalen Vergleich scheinen die Deutschen weniger besorgt.

  • 44 Prozent sind nicht bereit, ihre Daten mit egal welchem Unternehmen zu teilen. (DE 38  Prozent, FR 57  Prozent, UK 43  Prozent, USA 47  Prozent)
  • Nur 24 Prozent sind bereit, ihre Daten weiterzugeben. (DE 29  Prozent, FR 11  Prozent, UK 25  Prozent, USA 23  Prozent)
  • 80 Prozent sind besorgt über die Verwendung ihrer Daten durch Unternehmen. (DE 75  Prozent, FR 86  Prozent, UK 80  Prozent, USA 85  Prozent)

Die Konsumenten erwarten Transparenz, Sicherheit und Flexibilität. Vertrauensbildende Maßnahmen bewegen Verbraucher eher dazu, ihre Daten zu teilen.

  • 51 Prozent sind eher zur Datenweitergabe bereit, wenn ein Unternehmen erklärt, wie ihre Daten verwendet werden. (DE 50  Prozent, FR 38  Prozent, UK 54  Prozent, USA 55  Prozent)
  • 53 Prozent teilen ihre Daten eher, wenn sie jederzeit eine Opt-out-Möglichkeit haben. (DE 50  Prozent, FR 44  Prozent, UK 60  Prozent, USA 54  Prozent)
  • 46 Prozent lassen sich eher zur Datenweitergabe bewegen, wenn sich ein Unternehmen klar zur Einhaltung der Datenschutzgesetze und -vorschriften bekennt. (DE 40  Prozent, FR 38  Prozent, UK 53  Prozent, USA 46  Prozent)

Für eine entsprechende Gegenleistung sind die Verbraucher eher bereit, ihre Daten weiterzugeben. Monetäre Anreize stehen dabei an erster Stelle.

  • 69 Prozent bessere Preise (DE 69 Prozent, FR 63  Prozent, UK 69  Prozent, USA 73  Prozent)
  • 56 Prozent exklusive Angebote (DE 55 Prozent, FR 53  Prozent, UK 65  Prozent, USA 65  Prozent)
  • 53 Prozent nahtlosere Online-Kundenerlebnisse (DE 53 Prozent, FR 49  Prozent, UK 51  Prozent, USA 59  Prozent)
  • 42 Prozent exklusiver Zugang zu Veranstaltungen (DE 39 Prozent, FR 48  Prozent, UK 38  Prozent, USA 49  Prozent)

Einige Konsumenten, besonders Amerikaner, schätzen den Komfort, den das Teilen von Daten ermöglicht.

  • 31 Prozent finden es gut, wenn Unternehmen Produktempfehlungen auf der Grundlage ihrer Einkaufshistorie geben. (DE 28  Prozent, FR 26  Prozent, UK 30  Prozent, USA 42  Prozent)
  • 27 Prozent haben einen Artikel gekauft, der ihnen empfohlen wurde. (DE 23  Prozent, FR 22  Prozent, UK 28  Prozent, USA 37  Prozent)
  • 31 Prozent sind frustriert, wenn Unternehmen ihre Bestelldaten nicht aufbewahren oder sich nicht an ihre Daten erinnern, um ihr Kundenerlebnis in Zukunft zu verbessern. (DE 25  Prozent, FR 32  Prozent, UK 33  Prozent, USA 40  Prozent)

Die Bereitschaft der Konsumenten, Informationen zu teilen, hängt von der Art der Daten ab. Je weniger sensibel die Daten sind, desto eher sind sie einverstanden, diese mit Unternehmen zu teilen.

  • 28 Prozent Einstellungsbezogene Daten (DE 28 Prozent, FR 18  Prozent, UK 31  Prozent, USA 31  Prozent)
  • 26 Prozent Verhaltensdaten (DE 24 Prozent, FR 23  Prozent, UK 29  Prozent, USA 29  Prozent)
  • 25 Prozent Nutzerdaten (DE 24 Prozent, FR 19  Prozent, UK 27  Prozent, USA 27  Prozent)
  • 18 Prozent Personenbezogene Daten (DE 22 Prozent, FR 15  Prozent, UK 15  Prozent, USA 16  Prozent)

Die Bereitschaft zur Datenweitergabe variiert auch je nach Branche. Organisationen aus dem Gesundheitswesen, Behörden und Handelsunternehmen kommen für die Verbraucher am ehesten in Frage.

  • 28 Prozent Gesundheitsdienstleister (DE 27 Prozent, FR 16  Prozent, UK 31  Prozent, USA 31  Prozent)
  • 24 Prozent Behörden (DE 28 Prozent, FR 13  Prozent, UK 27  Prozent, USA 17  Prozent)
  • 23 Prozent Einzelhändler (DE 26 Prozent, FR 8  Prozent, UK 26  Prozent, USA 26  Prozent)
  • 17 Prozent Konsumgüterunternehmen (DE 15 Prozent, FR 20  Prozent, UK 15  Prozent, USA 21  Prozent)
  • 17 Prozent Finanzinstitute (DE 16 Prozent, FR 19  Prozent, UK 21  Prozent, USA 20  Prozent)
  • 17 Prozent Hotels (DE 17 Prozent, FR 16  Prozent, UK 16  Prozent, USA 17  Prozent)
  • 16 Prozent Restaurants (DE 14 Prozent, FR 21  Prozent, UK 15  Prozent, USA 19  Prozent)
  • 15 Prozent Fluggesellschaften (DE 14 Prozent, FR 16  Prozent, UK 15  Prozent, USA 16  Prozent)

Die Verbraucher nehmen an einer Vielzahl von Loyalty-Programmen teil, aber sie nutzen nur einige davon aktiv. Im internationalen Vergleich ist der deutsche Verbraucher Mitglied der wenigsten Kundenbindungsprogramme, aber er nimmt den Großteil davon in Anspruch.

  • Mehr als die Hälfte der weltweit befragten Verbraucher (51 Prozent) nehmen an Treueprogrammen teil. (DE 52 Prozent, FR 45  Prozent, UK 55  Prozent, USA  Prozent)
  • Obwohl die Verbraucher im Durchschnitt 6 Treueprogramme nutzen, nehmen sie nur an 3 davon aktiv teil. (DE 4/3, FR 8/4, UK 6/4, USA 8/4)

Konsumenten schätzen an Kundenbindungsprogrammen die damit einhergehenden Vorteile, vor allem die Möglichkeit, Geld zu sparen und Prämien sowie Rabatte zu erhalten.

  • 77 Prozent Geldersparnis (DE 74 Prozent, FR 79  Prozent, UK 80  Prozent, USA 77  Prozent)
  • 71 Prozent Erhalt von Prämien (DE 73 Prozent, FR 55  Prozent, UK 74  Prozent, USA 74  Prozent)
  • 58 Prozent Exklusive Rabatte (DE 54 Prozent, FR 63  Prozent, UK 61  Prozent, USA 57  Prozent)
  • 33 Prozent Kostenloser Versand (DE 26 Prozent, FR 42  Prozent, UK 27  Prozent, USA 51  Prozent)
  • 25 Prozent Frühzeitiger Zugang zu Angeboten (DE 17 Prozent, FR 28  Prozent, UK 27  Prozent, USA 33  Prozent)

Die Ergebnisse belegen, dass Kundenvertrauen der Schlüssel zum Erfolg ist. Unternehmen sollten transparent in Bezug auf die Datennutzung sein und ihre Kunden aktiv informieren, wie sie deren Daten verwenden und welche Vorteile sich durch die Weitergabe ergeben. Kunden sollten die Möglichkeit haben, die Weitergabe von Daten jederzeit und ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Unternehmen stehen in der Pflicht, Datenschutzgesetze umfänglich zu befolgen, und tun gut daran, dies an ihre Kunden zu kommunizieren. Um Loyalty-Programme zu etablieren, sollten sie über die Vorzüge der Mitgliedschaft aufklären.