Konsumenten belohnen nachhaltige Marken

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Neben Preis und Qualität achten Verbraucher immer mehr darauf, ob Anbieter sich sozial und ökologisch engagieren. Wie können digitale Technologien hier unterstützen?

Billig ist nicht immer günstig: Verbraucher haben zunehmend im Blick, wie sich ihr Kaufverhalten auswirkt. Und zwar nicht nur auf ihren Geldbeutel. Sie wissen: Die Bevölkerung wächst rasant, die Ressourcen der Erde sind begrenzt und müssen geschont werden. Dass sie sich darüber zurecht Gedanken machen – auch über die eigene Rolle in Sachen Weltklima – bestätigt eine Meldung des Bundesumweltministeriums: Demnach sind Privathaushalte für mehr als ein Viertel der Treibhausemissionen in Deutschland verantwortlich – die Produktion der von ihnen verbrauchten Konsumgüter ist hier häufig nicht einmal einberechnet. Produktion und Konsum beeinflussen also maßgeblich und zunehmend unsere Umwelt.

Mit Engagement punkten

Auch eine repräsentative SAP-Umfrage vom Februar 2019 in Deutschland zeigt: Immer mehr Menschen achten darauf, nachhaltig zu konsumieren. Produkte und Dienstleistungen von Marken, die sich sozial engagieren und für ökologische Werte einsetzen, gehen vor.

62 Prozent der befragten Kunden ist es dabei sogar unwichtig, für welche sozialen Zwecke sich ein Unternehmen genau engagiert. Gar 67 Prozent der Befragten sehen Unternehmen in der Pflicht, zu gesellschaftlichen Problemen und Themen Stellung zu beziehen. Hinzu kommt: acht von zehn Verbraucher (79 Prozent) verschmähen Unternehmen, wenn diese sich für Anliegen einsetzen, mit denen sie nicht einverstanden sind. 55 Prozent der Kunden halten sich für sozial verantwortliche Käufer.

„Weltweit werden mehr als 100 Milliarden Wasserflaschen verbraucht, allerdings nicht mal jede Dritte davon recycelt. Der Rest landet auf Müllhalden oder verschmutzt die Meere.“  Andreas Helios, Head of MEE Marketing, SAP Customer Experience

Ein zweites Leben für Kunststoffe

Das Beispiel IKEA zeigt, wie es gehen kann: Das schwedische Möbelhaus recycelt Kunststofflaschen zu Küchenfronten. Material gibt es mehr als genug: Weltweit werden mehr als 100 Milliarden Wasserflaschen verbraucht, allerdings nicht mal jede Dritte davon recycelt. Der Rest landet auf Müllhalden oder verschmutzt die Meere. Unternehmen, die Wert legen auf eine nachhaltige Produktion, sollten aber nicht nur die Umwelt und das Klima im Blick haben.

Faire Löhne, verantwortliche Produktionsbedingungen, Rückverfolgbarkeit und Transparenz sind genauso wichtig. Und laut Bundesumweltministerium kümmern sich Verbraucher in Deutschland auch darum, wie sich ihr Kaufverhalten über globale Produktions- und Lieferketten auf die Menschen, Tiere und Natur in den Herkunftsländern auswirkt. Laut der SAP-Umfrage finden 41 Prozent der Verbraucher eine Marke nur dann authentisch und aufrichtig, wenn sie ihre Geschäftspraktiken und -prozesse transparent macht und an diese Herausforderungen anpasst.

Blockchain sorgt für Transparenz

Technologien wie die Blockchain sorgen heute für vollständige Transparenz entlang der Wertschöpfungskette. Die Blockchain führt Daten unterschiedlichster Quellen zusammen und stellt die Daten dezentral und manipulationssicher zur Verfügung. Die Datenkette gilt dabei als extrem robust und bildet alle Prozesse vom Erzeuger bis zum Verbraucher ab. In einem Pilotprojekt hat SAP zusammen mit der Standardisierungsgesellschaft GS1 Germany Anwendungsbeispiele für den Handel entwickelt und Hersteller, Logistikdienstleister und Empfänger über die Blockchain miteinander vernetzt. Waren, die auf Paletten unterwegs sind, lassen sich so exakt verfolgen. So behalten Unternehmen nicht nur ihre Transportmittel im Blick – europaweit kursieren rund 500 Millionen Paletten im Wert von 2,5 Milliarden Euro –, sondern machen die Liefernetzwerke sichtbar.

SAP-Studie: Verbraucher bezahlen mehr

Aufwand, der sich bezahlt macht: Laut der Umfrage von SAP sind zwei von drei Kunden (65 Prozent) bereit, mehr Geld für Produkte auszugeben, wenn sich ein Hersteller für Nachhaltigkeit engagiert. Allerdings findet es fast jeder Dritte schwierig sich zu informieren, wie genau sich ein Unternehmen konkret engagiert. Die Unternehmen müssen ihr soziales und ökologisches Handeln also stärker kommunizieren. Wie das gelingen kann? Beispielweise mit SAP C/4HANA. Die Customer Experience-Software erfasst alle Angebots- und Nachfrage-Prozesse: Anwender beschleunigen und verbessern nicht nur ihre Abläufe, um möglichst kurzfristig auf Verbraucherwünsche zu reagieren. Mit SAP C/4HANA realisieren sie nachhaltige Lieferketten, verringern Umweltbelastungen und adressieren ihre Zielgruppe persönlicher. Nachhaltiges Handeln einer Marke kann sehr konkret für ein bestimmtes Produkt oder eine Produktgruppe für den Verbraucher erlebbar gemacht werden. Um einerseits mehr zu verkaufen, aber auch, um Nachhaltigkeit zum Teil des persönlichen Markenerlebnisses werden zu lassen.