Weniger Kosten, mehr Sicherheit

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Der mittelständische Tankstellen-Betreiber METANK fährt zusammen mit der örtlichen Sparkasse ein sicheres und kostensparendes Konzept für die Bargeldentsorgung. Die Kooperation könnte Schule machen, weil beide Partner profitieren.

Mehr als 20 Plätze für Außenwäsche und  Innenreinigung stehen den Kunden der Firma METANK zur Verfügung. Das mittelständische Unternehmen betreibt in der westfälischen Kleinstadt Melle zwei Tank- und Servicestationen. Weil die Reinigungsplätze jeweils mit einem Bargeld-Automaten bestückt sind und weil auch rund 50 Prozent der Kunden für Treibstoffe und für ihre Einkäufe in den Shops mit Scheinen und Münzen bezahlen, fällt bei METANK täglich jede Menge Bargeld an – nach Wochenenden, nach Feiertagen oder nach sonstigen verkaufsstarken Phasen mitunter in sechsstelliger Höhe. „Es ist immer mit einem mulmigen Gefühl verbunden, derart hohe Beträge von den Stationen zur Bank zu bringen, zumal sich solche Transporte von Kriminellen leicht ausspionieren lassen“, sagt METANK-Geschäftsführer Marc Stapenhorst. Zum Überfall-Risiko kommt der Kosten- und Zeitaufwand: Neben Stapenhorst selbst waren mindestens ein, teilweise zwei Mitarbeiter täglich je rund eine Stunde mit den Geldtransporten beschäftigt.

Seit Februar 2016 ist das anders. Die örtliche Kreissparkasse und ihr Kooperationspartner Diebold Nixdorf haben eine Lösung entwickelt und installiert, die nicht nur riskante Geldtransporte erspart, sondern bei METANK auch intern für effektive, kostensparende Handling-Prozesse sorgt. Das Konzept: Die KSK Melle vermietet einen Tresor für Bargeldverarbeitung und -aufbewahrung an die METANK. Im Mietpreis enthalten sind die Gebühren für Kontoführung und Geldverarbeitung, die Kosten für den Geldtransport durch einen professionellen WTU sowie die Versicherungskosten für den Tresor und für den Bargeld-Bestand. Außerdem beinhaltet der Mietpreis den technischen Support via Hotline, eine Fernüberwachung und wenn notwendig die Reparatur vor Ort.

Win-Win für alle Beteiligten

Die Hardware stammt von Kooperationspartner Diebold Nixdorf. Dabei handelt es sich um Depositsysteme mit CEN-Tresoren inklusive der Verarbeitung von Banknoten,  einem elektronischen Schloss mit Zeitverzögerung   sowie einem speziellen Manipulationsschutz. Die Geräte besitzen zwei unabhängig voneinander agierende Einzahlmodule und akzeptieren eine Bündeleingabe von bis zu maximal 46 Euro-Noten pro Schacht, mit einer Verarbeitungsgeschwindigkeit von 60 Noten die Minute.

Darüber hinaus steuert Diebold Nixdorf die gesamten Hintergrund-Prozesse.  Diese umfassen den Betrieb einer entsprechenden Daten-Plattform inklusive der  Anbindung des Retailers. Für die Bank werden Buchungsdaten im SEPA-Format bereitgestellt. Diese werden online über ein SEPA-Transferverfahren mit dem Online-Datenversandverfahren EBICS (Electronic Banking Internet Communication Standard)der Kreissparkasse verbunden. Des Weiteren kann die Steuerung und die Beauftragung  der Werttransporte per Online-Auftrag vorgenommen werden. Diebold Nixdorf übernimmt auch die Fernüberwachung, die externe Unterstützung und den Vor-Ort-Service für die Geräte.

Unter dem Strich ein Win-Win-Konzept für alle Beteiligten. Die KSK Melle deckt ihre direkten Systemkosten über den Mietpreis ab und erzielt zusätzliche Rationalisierungseffekte. Denn die täglich teilweise mehrfachen Bargeld-Einzahlungen durch die Firma METANK entfallen zugunsten einer einmaligen wöchentlichen Sammeleinzahlung durch den Wertespediteur. Damit reduziert sich der bisherige manuelle Bearbeitungs- und Buchungsaufwand auf ein Minimum. Außerdem profiliert sich das Geldinstitut am Markt als innovativer Geschäftspartner. „Mit dieser Lösung bietet die KSK Melle ihren Firmenkunden ein neues Finanzprodukt, das wirkliche Mehrwerte beinhaltet“, erklärt Clemens Diekmann, Firmenkunden-Betreuer bei der KSK Melle.

Geringe Bestände, sicherer Transport

Mehrwerte in Form relevanter Rationalisierungs- und Sicherheitseffekte erzielt auch der METANK. Nach dem Start im Februar wurde die Lösung zwischenzeitlich durch die Anbindung eines Münz-Moduls ergänzt, so dass jetzt das gesamte interne Bargeld-Handling bei METANK automatisiert ist. In kurzen Rhythmen nehmen die Mitarbeiter der drei Stationen das anfallende Bargeld aus der Kasse und geben es in den hinter dem Tresen im Boden verankerten Tresor ein. Die Kassenbestände werden damit gering gehalten – Überfälle auf die Stationen lohnen sich nicht, zumal die Tresore selbst nicht von den METANK-Angestellten, sondern ausschließlich von den WTU-Mitarbeitern geöffnet werden können.

Schneller und effektiver wird auch das gesamte interne Bargeld-Handling. Das betrifft in erster Linie die Kassenabschlüsse. Die zwei Tankstellen sind rund um die Uhr geöffnet und werden im Drei-Schichten-Betrieb gefahren – somit fielen täglich mindestens sechs Einzelabschlüsse an, die jetzt automatisiert sind und die insbesondere nicht mehr nach dem Vier-Augen-Prinzip erfolgen müssen. „Daraus resultieren erhebliche Zeitersparnisse, die für andere Tätigkeiten genutzt werden können“, erklärt Marc Stapenhorst.

Zeitliche Entlastung bringt auch der Wegfall der Bargeldtransporte zur Bank – wöchentlich mindestens 12 Stunden für den Geschäftsführer und seine Mitarbeiter. Noch wichtiger allerdings ist ihm der emotionale Aspekt. „Die Sorge um die Gesundheit der Mitarbeiter und um die eigene Gesundheit ist immer mitgefahren“, sagt Marc Stapenhorst.

Mehr hierzu im Artikel „Mietkosten abgedeckt“