Das Rennen läuft, ist aber alles andere als entschieden. Immer mehr alternative Zahlungsmöglichkeiten drängen auf den Markt, dennoch bleibt das eigene Bankkonto für viele Deutsche das Zentrum der persönlichen Finanzen. Und auch dieser Klassiker geht mit der Zeit.
Auch wenn die Deutschen am Bargeld hängen – noch immer beträgt die Quote der Barzahler rund 48 Prozent – ist ein allmählicher Trend hin zum bargeldlosen Zahlen zu beobachten. Immer häufiger kommen alternative Zahlungsmethoden – kurz APMs, „Alternative Payment Methods“ – zum Zuge. Der Übergang zu einer bargeldlosen Gesellschaft ist im Gange. Noch ist aber unklar, welche der alternative Bezahlverfahren das Rennen macht, oder ob wir uns künftig mit einer Vielzahl an Zahlmethoden werden arrangieren müssen. Laut einer Worldpay-Studie aus dem Jahr 2018 gibt es mehr als 300 verschiedene APMs, deren Technologie es Verbrauchern ermöglicht Zahlungen beispielsweise per Online-Direktüberweisung, elektronischer Wallet-Lösung oder mittels biometrischer Daten, die das Smartphone abgleicht, zu tätigen.
Die Zukunft des Geldes liegt im Digitalen
Mittendrin in dieser Entwicklung steht der Klassiker der persönlichen Finanzen: das Bankkonto. Es ist noch immer der Ort, an dem Gehälter, Sozialleistungen oder Renten einlaufen, Bargeldabhebungen, Telefonrechnungen oder die Miete sichtbar und Kredite oder Sparverträge bedient werden. Dank Online-Zugriff oder smarten Applikationen für Mobilgeräte ist der Nutzer jederzeit auf dem aktuellen Stand seiner finanziellen Situation. Und auch der Klassiker geht mit der Zeit: So wird die auf Online-Banking basierende Möglichkeit der Online-Direktüberweisung, wie sie beispielsweise Trustly anbietet, immer beliebter. Laut Worldpay-Studie soll sie bis 2021 die Nummer zwei der weltweit am meisten genutzten alternativen Zahlungsweisen werden, direkt hinter E-Wallets.
PSD2 stellt Weichen für Innovationen
Dieser Anstieg liegt vor allem an den Kundenwünschen: Die wollen weniger Komplexität und mehr Bequemlichkeit – und entscheiden sich für Online-Direktüberweisung. Dank PSD2 steht der autorisierte Kontozugriff auch rechtlich auf solidem Grund. Ziel der Richtlinie ist die Förderung von Innovation in der Finanzbranche. Unternehmen haben nun durch klar geregelte Rahmenbedingungen die Möglichkeit, auf sicherem rechtlichem Fundament Mehrwertdienste zu entwickeln. Zu diesen zählen sogenannte zahlungsauslösende Dienste (Payment Initiation Services, PIS), sowie Informationsdienste (Account Information Services, AIS). So lassen sich bereits heute über den autorisierten Kontozugang weitere Daten nutzen, die mit dem Konto verknüpft sind.
Und wer weiß schon, was innovative junge Unternehmen in Zukunft noch erfinden? Die Autorisierung des Kontozugriffs via Verhaltensmuster oder selbstlernende KIs: Was heute wie Science-Fiction aussieht, könnte in wenigen Jahren bereits zur Normalität gehören. Zweifelsohne werden die Zahlungsmethoden einfacher, bequemer und sicherer werden. Was sich wohl nicht ändern wird: Das Bankkonto bleibt die Schaltzentrale der persönlichen Finanzen.