Andere für sich werben lassen: Partnerprogramme für Online-Shop-Betreiber

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Anzeigen zu schalten kostet Geld. Aber es muss ja nicht das eigene Geld sein. Wer ein attraktives Affiliateprogramm aufsetzt, findet schnell Partner, die für seine Produkte werben. Selbst zahlt er nur, wenn deren Werbung Erfolg hat.

Die Situation ist vielen Onlinehändlern bekannt: Die Konversionsrate ihres Shops ist hoch, bei jedem Verkauf erzielen sie eine hohe Marge, aber der Absatz stockt, weil einfach nicht genügend Besucher den Weg zu ihrem Onlineshop finden.

Sein SEO- und/oder SEA-Engagement zu verstärken, wäre ein möglicher Weg aus dieser Problematik. Ein anderer ist der, Dritte für sich werben zu lassen. Wer beim Verkauf seiner Waren ausreichend hohe Margen erzielt, der kann ja durchaus einen Teil dieser Margen verwenden, um denen, die sich für seinen Erfolg engagieren, Provisionen zu zahlen.

Der einfache Weg: Affiliate-Netzwerke

Für viele Händler ist die Zusammenarbeit mit einem Affiliate-Netzwerk wie Awin (https://www.awin.com) oder Tradedoubler (https://www.tradedoubler.com/de/) die sinnvollste Lösung, um ein solches Partnerprogramm aufzusetzen. Die Affiliate-Netzwerke stellen die technische Infrastruktur zur Verfügung, unterstützen bei der Einrichtung und haben einen gewaltigen Pool an willigen Werbepartnern. Bei Awin zum Beispiel sind nach Angaben des Netzbetreibers mehr als 100.000 aktive Publisher registriert, die für die Produkte von derzeit rund 13.000 Advertisern werben.

Die Netzwerke nehmen den bei ihnen registrierten Händlern den größten Teil der Arbeit ab: Sie sorgen dafür, dass Verkäufe korrekt verprovisioniert werden, zahlen die Provisionen bei Erreichen der Auszahlungsgrenze an die Publisher, vermitteln bei Unstimmigkeiten und etliches mehr. Aber: Sie lassen sich diese Arbeit natürlich auch gut bezahlen: Sie berechnen Händlern eine Einrichtungsgebühr, und bei jedem Umsatz fallen neben den Provisionen für die Partner auch Gebühren für das Netzwerk an. Das sind Kosten, die in der Kalkulation nicht fehlen dürfen.

Tipps für erfolgreiche Partnerprogramme

Provision und Vergütungsmodell: Ein Merchant sollte sich bei Vergütungsmodell und Höhe der Provision daran orientieren, wie hoch die Anbieter vergleichbarer Partnerprogramme die Provisionen ansetzen, und zu welchen Konditionen. Bei der Vermittlung von Waren ist meist das Pay-per-Sale-Modell vorherrschend, bei dem der Händler dem Vermittler eine Provision zahlt, die sich nach dem Verkaufserfolg richtet. In der Versicherungsbranche kommt aber auch oft das Pay-per-Lead-Modell zum Einsatz, bei dem der Merchant dem Publisher bereits dann eine Vergütung zahlt, wenn dieser einen Interessenten vermittelt hat, der dann seine Daten auf der Website des Merchants eingegeben hat. Merchants, die in Partnerprogrammen schlechtere Konditionen oder niedrigere Provisionen bieten als ihre Wettbewerber, werden es schwer haben, eine signifikante Zahl von Publishern für sich zu gewinnen.

Klare Regeln: Attraktive Partnerprogramme ziehen neben seriösen Publishern immer auch ein paar Glücksritter an, die versuchen, mit unsauberen Methoden schnelles Geld zu verdienen. Deshalb sollte ein Programmbetreiber klar festlegen, welche Methoden der Kundenansprache er verbietet, zum Beispiel E-Mail-Spam oder telefonische Kaltakquise bei Privatkunden. Genervte Verbraucher könnten sonst leicht annehmen, der Händler sei für diese Geschäftspraktiken selbst verantwortlich. Dass hier ein Affiliate-Partner regelwidrig spielt, ist allenfalls einer Minderheit unter den Verbrauchern klar.

Werbemittel: Auch wenn die Netzwerke den Programmbetreibern die meiste Arbeit abnehmen, sollten die Händler selbst für eine große Auswahl an Werbemitteln sorgen. Dazu gehören Banner in allen gängigen Größen, ein Feed mit Produktdaten und passende Textlinks. Da sich Technik und Optik im Web ständig weiterentwickeln, sollten Händler diese Werbemittel regelmäßig auf einen aktuellen Stand bringen.

Ein letzter wichtiger Faktor ist Verlässlichkeit: Publisher wenden sich schnell von einem Händler ab, der Provisionen und Konditionen allzu oft zu ihren Ungunsten ändert. Verlorenes Vertrauen ist nur schwer zurück zu gewinnen.