Seid nett, Bosse!

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Studie zeigt: Es braucht nicht viel, um Mitarbeiter zu binden. Persönliche Zuwendung reicht.

In vielen Branchen ist der Arbeitsmarkt leer gefegt. Unternehmen geben daher viel Geld aus, um Mitarbeiter an sich zu binden. Ein Forscherteam um den Kölner Ökonomen Matthias Heinz hat nun eine einfachere und günstigere Methode gefunden, die sich gerade in Branchen mit hoher Fluktuation auszahlen kann: ein Brief vom Vorstandschef an die Führungskräfte.

Die Wissenschaftler starteten dafür ein Experiment in einer Supermarktkette im Baltikum, wo vier von fünf Beschäftigten ihren Job binnen eines Jahres wieder kündigten. Auf Heinz’ Anraten bat der CEO einige Filialleiter, „alles in ihrer Macht Stehende zu tun“, um die Mitarbeiter zu halten. Die Manager verbrachten daraufhin mehr Zeit mit ihren Angestellten und kümmerten sich stärker um deren persönliche Probleme. Im Ergebnis sank die Fluktuation innerhalb von neun Monaten um 25 Prozentpunkte.

„Im Englischen sagt man ja: ,People join firms and leave managers.‘ Genau das bestätigt unsere Studie, denn mindestens ein Viertel der früheren Kündigungen gingen auf den direkten Vorgesetzten zurück“, sagt Heinz. „Die Chefs haben einen riesigen Einfluss darauf, ob Leute bleiben.“

Die Ergebnisse der Untersuchung stellt der Harvard Business Manager in seiner neuen Ausgabe vor (Erscheinungstag: 19. November).