Das Branchenbuch und die „Gelben Seiten“ haben ausgedient. Nicht nur die Zielgruppe der Millennials findet auf der Suche nach dem Wunschprodukt den Kontakt zum Handel schon längst per Google.
„All business is local“, so will es eine Binsenweisheit. Um das eigene Geschäft mit Hilfe von Google voran zu bringen, genügt es deshalb nicht, mit seinem Online-Auftritt auf den vorderen Plätzen unter den Suchergebnissen zu landen. Wer gesehen werden will, muss sich seinen Platz auch auf der Landkarte sichern, genauer: Auf Google Maps.
Besonders für Händler, die (auch) ein stationäres Ladengeschäft betreiben, kann es umsatzentscheidend sein, ob sie auf Googles großer Karte gefunden werden. Wer eine schicke Boutique in bester Innenstadtlage einer Großstadt betreibt, dürfte zwar allein dank der Laufkundschaft genug zu tun haben, aber schon der Musikalienhändler, der ein kleines Ladengeschäft in einer Parallelstraße zur Fußgängerzone sein eigen nennt, hätte Mühe, sich über Wasser zu halten, verließe er sich nur auf solche Laufkundschaft.
Navigationssystem für Ihre Kunden
Google Maps ist auf so gut wie allen Android-Smartphones vorinstalliert, und auch viele iPhone-Nutzer verwenden Googles Kartendienst. Auch am Desktop hat Google Maps inzwischen das Branchenbuch in vielen Haushalten abgelöst.
Sucht also ein potentieller Kunde nach einem Geschäft für Musikinstrumente, stehen die Chancen gut, dass er „Musikinstrumente“ in das Suchfeld von Google Maps eingibt. Diesem Kunden liefert Google Maps nun eine Liste von Händlern, die Musikinstrumente anbieten, wahlweise nach Relevanz oder Entfernung zum Kunden sortiert. Hat sich der Kunde für ein Geschäft entschieden, kann er sich von seinem Smartphone dorthin führen lassen.
In der Darstellung zeigen sich gute Bewertungen sowohl in den Ergebnissen der organischen Suche als auch im Info-Kasten von Google My Business. Ein Vertrauens-Booster der bereits wirkt, bevor der potenzielle Käufer die Website überhaupt besucht hat.
Marketingberater Andreas Pfeifer https://www.die-heldenhelfer.com/
Will ein Händler in Google Maps gefunden werden, geht das am komfortabelsten über einen – kostenlosen – Eintrag in Google My Business (https://www.google.de/business). Zwar bezieht Google Informationen über Geschäfte und Einrichtungen auch aus anderen Quellen, über My Business kann der Händler jedoch zielgenau festlegen, welche Informationen potentielle Interessenten zu sehen bekommen.
Wer sich dort eintragen will, benötigt ein Google-Konto. Wenn schon vorhanden, trägt der Händler seine Zugangsdaten in die entsprechenden Felder ein, wenn nicht, kann er bei dieser Gelegenheit gleich ein neues Konto erstellen, das sich dann auch für andere Google-Dienste nutzen lässt.
Eine Postkarte zur Bestätigung
Im ersten Schritt erfragt Google die Standort-Daten des Händlers und die Haupt-Telefonnummer des Geschäfts. Wer seine Waren oder Dienstleistungen nicht nur an diesem Standort, sondern im ganzen Einzugsgebiet anbietet – etwa als Redaktionsbüro oder als Servicetechniker – sollte bei „Ich biete Produkte und Dienstleistungen am Standort meiner Kunden an“ die Option „Ja“ wählen. Dann kann er festlegen, in welchem Umkreis rund um den Unternehmensstandort, oder in welcher Region er seine Leistungen anbietet. Der Inhaber eines Installateurbetriebes würde dort vielleicht „50 Kilometer“ eintragen, ein in Düsseldorf ansässiger Pizzalieferdienst vielleicht eher „Düsseldorf-Benrath“.
Nachdem der Händler diese Grundangaben zu seinem Unternehmen gemacht hat, braucht er ein paar Tage Geduld. Meist innerhalb einer Woche findet er dann im Briefkasten eine Postkarte mit einem aufgedruckten Bestätigungscode vor. Hat er diesen Code unter Google My Business eingetragen, schaltet Google seinen Eintrag frei. So stellt Google sicher, dass Spaßvögel nicht einfach irgendwelche Fantasie-Einträge vornehmen.
Noch besser gefunden werden
Ist der Eintrag bei Google My Business freigeschaltet, finden Interessenten ihn, wenn sie über Google oder Google Maps ganz konkret nach dem Namen des Unternehmens suchen. Damit auch diejenigen auf das Unternehmen aufmerksam werden, die stattdessen nach einer Ware oder Leistung suchen, zum Beispiel nach dem Schlagwort „Musikinstrumente“, sollte der Händler seinen Eintrag um eine Beschreibung seines Unternehmens ergänzen. Diese Beschreibung kann bis zu 250 Zeichen lang sein. Sie sollte einerseits Aufmerksamkeit für das Geschäft wecken, andererseits alle Begriffe enthalten, unter denen der Händler mit seinem Angebot gefunden werden möchte, und die noch nicht im Namen seines Unternehmens vorkommen.
Neben einer interessanten Beschreibung wecken auch Fotos das Interesse der Suchenden. Das können Bilder aus dem Sortiment des Unternehmens, Innen- und Außenansichten des Geschäfts oder auch Mitarbeiterfotos sein. Natürlich sollten Sie letztere Fotos nicht ohne deren Einverständnis veröffentlichen.
Um potentielle Kunden auf besondere Aktionen, Sonderangebote oder geänderte Öffnungszeiten aufmerksam zu machen, bietet Google My Business auch die Möglichkeit, Beiträge zu verfassen. Für spezielle Angebote oder Veranstaltungen kann der Händler ein Start- und ein Enddatum festlegen und Suchenden außerdem die Möglichkeit bieten, eine Ware zu reservieren oder gleich online zu bestellen. Foto: Xing (dme)