Fraunhofer IML und Keller & Kalmbach starten Enterprise Lab

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Das Großhandelsunternehmen Keller & Kalmbach gründet am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML ein Enterprise Lab zur Entwicklung von innovativen Lösungen zur Stärkung seiner Rolle als einer der führenden C-Teile-Systemlieferanten. Im Fokus des »Keller & Kalmbach Future Lab« steht dabei die Verbesserung der Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern entlang der Supply Chain sowie die Optimierung der physischen und digitalen Abläufe mit Blick auf ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Geschäftsmodell.

Keller & Kalmbach bietet intelligentes C-Teile-Management rund um Verbindungselemente, Befestigungstechnik und weitere C-Teile für unterschiedliche Branchen an. Das Unternehmen konzipiert, installiert und betreibt selbstregulierende Prozesse für die automatische Bedarfserzeugung und Belieferung und übernimmt dabei die Beratung seiner Kunden, die Lieferantensuche, den Einkauf, die Disposition, die Lagerhaltung und die Qualitätskontrolle sowie die Lieferung direkt an den jeweiligen Arbeitsplatz.

„Als mittelständisches Familienunternehmen sehen wir uns ein Stück weit in der Pflicht, neue Entwicklungen nicht nur umzusetzen, sondern aktiv voranzutreiben. Wir möchten vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, transparente Prozesse einzuführen und sich zu verbessern – sozusagen Industrie 4.0 durch die Hintertür“, erklärt Dr. Florian Seidl, Geschäftsführer von Keller & Kalmbach. „Die Zusammenarbeit mit einem Forschungsinstitut wie dem Fraunhofer IML ist dabei ein wichtiger Baustein“, sagt Seidl.

Mit dem Future Lab am Fraunhofer IML möchte Keller & Kalmbach seine Rolle als einer der führenden Systemlieferanten im C-Teile-Management weiter ausbauen und insbesondere die zukunftsorientierte Ausrichtung stärken. Wesentliches Ziel der Arbeit im Lab ist, spezifische Lösungen für das Supply Chain Management und die Logistik zu entwickeln und das Datenmanagement, die Prozesse und Strukturen darauf abzustimmen. In der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML sollen die Konzepte und Lösungen erarbeitet und evaluiert werden.

Neben konkreten Teilprojekten, welche einzelne (IT-)technische und organisatorische Innovationen hervorbringen, liegen Querschnittsthemen wie ein Live-Tracking oder Innovationen entlang der gesamten Supply Chain im Fokus der Kooperation. So sollen beispielsweise durch den Einsatz neuer Technologien Risiken entlang der teilweise längeren Logistikkette aus asiatischen Staaten minimiert und drohende Verzögerungen so frühzeitig erkannt werden, dass die selbstregulierenden Prozesse für die automatische Bedarfserzeugung und Belieferung nicht beeinträchtigt werden.

„Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Keller & Kalmbach, ein innovatives Unternehmen, das bereits jetzt als Treiber neuer Technologien am Markt auftritt“, erklärt Prof. Dr. Michael Henke, Institutsleiter am Fraunhofer IML. „Insbesondere für den Mittelstand ist die Entwicklung und Implementierung automatisierter und zukünftig autonomisierter Prozesse und entsprechender innovativer Geschäftsmodelle essenziell, um im Zeitalter der Digitalisierung wettbewerbsfähig zu bleiben“, betont Henke.

Die »Fraunhofer Enterprise Labs« haben sich seit 2013 als Erfolgsmodell etabliert: Keller & Kalmbach ist nach der Commerzbank, der European Pallet Association e.V. (EPAL), der Deutschen Telekom, Dachser SE, der Rhenus SE & Co. KG, Boehringer-Ingelheim, der BMW Group, der DB Schenker AG, der Würth-Gruppe und der Sick AG bereits das elfte Unternehmen, das sich für diese innovative Form der gemeinsamen Forschung von Industrie und Wissenschaft entschieden hat.