Was wissen CIOs von den Mitarbeitern ihrer Firma?

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Eine Untersuchung von Gartner belegt, dass viele Mitarbeiter in den Unternehmen der Ansicht sind, dass ihre CIOs nicht genug auf ihre technologischen Bedürfnisse eingehen.

CIOs, die Chefs der IT in einem Unternehmen, sind keine “Götter in weiß” wie viele Chefärzte. Sie sollen sich um den Betrieb der IT-infrastruktur und die weitere Digitalisierung ihres Unternehmens kümmern, haben aber zu wenig Kontakte zu den IT-Teams und zu den übrigen Mitarbeitern in den Geschäftsabteilungen des Unternehmens. Dies belegt eine Umfrage des IT-Research- und Beratungsunternehmens Gartner: “Weniger als 50 Prozent der IT- und Nicht-IT-Mitarbeiter glauben, dass die CIOs ihre Probleme mit digitalen Technologien kennen.”

Kennen CIOs die technischen Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter?

Laut Gartner eignen sich viele IT-Mitarbeiter zunehmend Technologie-Kenntnisse an, um sich weiterzuentwicklen und ihre Karriere voranzutreiben. Das wird in der Regel von den CIOs anerkannt und auch aktiv unterstützt. Auf der anderen Seite sind viele Mitarbeiter der IT-Abteilung und in den sonstigen Geschäftsbereichen der Meinung, dass ihr CIO ihre technologischen Bedürfnisse nur unzureichend kennt. Das hat dann zum Beispiel zur Konsequenz, dass “Nicht-IT-Mitarbeiter bei Problemen das IT-Helpdesk eher nicht als erste Anlaufstelle betrachten”, sagt Whit Andrews, Vice President und Distinguished Analyst bei Gartner: “Sie neigen dazu, nicht an die Wertschöpfung durch ihre IT-Abteilung zu glauben. Lediglich einer von fünf Nicht-IT-Mitarbeitern würde sich für Best Practices im Umgang mit Technologien an die IT-Abteilung wenden.“

Generell sind IT- und Nicht-IT-Arbeiter laut der Gartner-Umfrage nur zu weniger als 50 Prozent der Ansicht, dass ihre CIOs wissen, welche technologischen Probleme an ihren Arbeitsplätzen auftauchen und wie sie zu beheben sind. Mitarbeiter in Europa zeigen sich zufriedener, während in den USA negative Einschätzungen in dieser Hinsicht überwiegen.

Andrews kommt zu dem Urteil, dass die IT-Teams oft nicht nicht als kompetente Ansprechpartner gelten, sodass man sich lieber auf eigene Faust durchwurstelt. Das treffe erst recht für die sogenannten Millennials oder “Digital Natives” zu, also jene Mitarbeiter, die schon seit ihren Jugendjahren mit der Computertechnik aufgewachsen sind. 53 Prozent dieser Gruppe außerhalb der IT-Teams würden sich laut Gartner erst einmal im Internet nach einem Lösungsvorschlag umsehen anstatt sich an die IT-Abteilung zu wenden.

Wer nicht direkt in der IT-Abteilung beschäftigt ist, würde sich auch eher skeptisch oder negativ über die Leistungen und Vorteile der IT für die eigene Arbeit äußern. Andrews berichtet: “Nur 41 Prozent der Non-IT-Worker fühlen sich sehr oder komplett zufrieden mit ihren digitalen Hard- und Software-Produkten, während sich 59 Prozent der befragten IT-Worker zufrieden zeigten.”

Die Bilanz von Andrews lautet: “Viele IT-Abteilungen würden erfolgreicher arbeiten, wenn sie in der Lage wären, genauer auf die Forderungen und Wünsche der Mitarbeiter einzugehen.” Nur so ließe sich die viel gerühmte digitale Transformation zur Zufriedenheit aller Beteiligten in der Praxis umsetzen.

Die Kluft zwischen IT-Teams und der Masse der Mitarbeiter aufheben

CIOs und CEOs müssen sich mehr dieser Problematik annehmen und die Kluft zwischen IT-Teams und der Masse der Mitarbeiter aufheben. Ansonsten fūhren nicht optimal eingesetzte IT-Investitionen nur zu Unproduktivität.

Die Gartner-Umfrage wurde im Februar und März 2018 online bei 3.120 Personen in den USA, Europa und im asiatisch-pazifischen Raum durchgeführt und gilt als repräsentativ.